Welch ein Gegensatz zu Grand Cayman ist Jamaica, trotz seines klangvollen, fernweherweckenden Namens. Zunächst wird mit den Behörden diskutiert, ob ein oder zwei Gangways angelegt werden dürfen. Erst heißt es, man darf im Hafen nicht herum laufen, ein Shuttlebus würde einen abholen. Dann muss man durch den Hafen laufen, bis zum Ende des Schiffs, wo es ein Gebäude gibt, hinter dem der Shuttlebus wartet, der einen durch den Hafen fährt, zum anderen Ende, wo noch ein Gebäude steht, wo es sogar kostenloses WLan geben soll. Oder auch nicht. Oder doch. Oder nur manchmal. „Vermutlich geht es“ äußert ein Mitreisender „Und wenn viele es benutzen, wird es langsam“. Ich persönlich glaube eher, es ist langsam, solange es keiner benutzt, und geht gar nicht mehr, wenn viele dran wollen, und per Whats App völlig belanglose Enkelbilder um die halbe Welt austauschen.
Der im Vorfeld großartig angepriesene Hop-On-Hop-Off-Bus wird heute auch nicht fahren, vielleicht weil Sonntag ist, oder weil er kein Dach hat, und es vermutlich gleich regnen wird. Es gibt sicher noch mehr verschrobene Gründe dafür, aber ich habe Verständnis, dass bei der sehr schwülen Hitze hier, gepaart mit übermäßigem Rumgenuss, nicht jeder klar denken kann.
Dementsprechend chaotisch geht es zu bei der Rentnerverteilung auf die verschiedenen kleinen Ausflugsbusse, aber alle finden im Laufe des Nachmittags wieder zurück an Bord, wo zur Kaffeestunde eine lautstarke Reggaeband aufspielt, später ein Latinosängerin die Leute bei Laune hält, und der Küchenchef - absolut passend - Wiener Schnitzel serviert.
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