Trotz aller Schwierigkeiten - das Schiff ist pünktlich in La Romana angekommen, da, wo alles seinen Anfang genommen hat. Wie ungefähr 1.000 andere Passagiere, gehe ich um 9:00 Uhr von Bord und warte auf meinen Transfer ins nächste Hotel ( das tun nicht so viele, die meisten warten auf ihren Transfer zum Flughafen).
Nach kaum einer Stunde warten in der Morgensonne kommt dann auch jemand, der nach mir fragt, mich in einen weißen Kleinbus steckt, und los fährt. Nach kaum einer halben Stunde ist das Ziel erreicht, und nun sollte man annehmen, der langweilige Teil meiner Reise bricht an. Das hatte ich eigentlich auch gehofft. Aber nein...
Nach einer halben Stunde ist das Hotel erreicht. Aus dem weißen Kleinbus vor mir steigt ein Pärchen aus, das ebenfalls mit auf dem Schiff war, und ebenfalls einen individuellen Sammeltransfer gebucht haben, beim gleichen Veranstalter. Die beiden sind zum ersten Mal in diesem schönen Land, und wundern sich noch über die dominikanische Art, Dinge zu organisieren. Ich mich schon lange nicht mehr.
Die Begrüßung an der Rezeption ist freundlich und ausführlich: es gibt mehrere Spezialitätenrestaurants, mehrere Bars, zwei Showbühnen, zwei Pools, einen Club für Leute, die gerne mehr Geld ausgeben für die fast gleiche Leistung, und jedes Zimmer hat neben Fernseher und Minibar auch noch einen Radiowecker und einen DVD-Player. Zimmer - ein gutes Stichwort. Nein, die sind erst um 15:00 fertig, steht auch deutlich dran an der Rezeption. Gut, daß man das vom Schiff aus so deutlich sieht...
Ist doch kein Problem. Gepäck abgeben, Spaß haben. Steht doch jetzt schon alles zu Verfügung. Ach, das Handgepäck? Etwa mit so heiklen Sachen drin wie Paß, Geld, Kamera, IPad? Nein, da muß ich schön selber drauf aufpassen. Nicht auszudenken, wenn in der Obhut des Hotels etwas wegkäme.
Es könnte so schön sein: Handtuch holen, an den Strand legen, auf das Zimmer warten. Aber mit dem ganzen Kram? Bleibt nur trinken und den Plan des Hotels studieren. Irgendwie schlage ich mich bis zur Mittagspause durch, und obwohl ich keinen Hunger habe, gehe ich halt mal hin. Das Hauptrestaurant ist ein riesiger Saal im bekannt-karibischen Stil (= ohne Wände), mit einem endlos langen Buffett mit allem, was man sich vorstellen kann. Und das schlimmste daran: das schmeckt auch noch alles ganz hervorragend. Zugegeben, das hatte ich nicht erwartet.
Um fünfzehn Uhr ist endlich check-in, und nach tausendemal hin-und-her zwischen Rezeption und Putzgeschwader findet sich tatsächlich ein Zimmer, sogar mit Meerblick. Leider befindet sich dazwischen die Swim-up-bar, in der von früh später Amerikaner sitzen, trinken, herumschreien, und auch mal nicht zur Toilette gehen, wie man in einschlägigen Touristikforen glaubhaft versichert. Ansonsten ist das Zimmer in einem schlimmen Zustand: die Schranktüren gehen nicht auf und dann nicht mehr so, sämtliche Möbel sind abgewohnt, beschädigt und wackeln, und der Bodenbelag der Badewanne hat einen tiefen Riß, der reinsetzen gar nicht und duschen nur mit Sicherheitsschuhen erlaubt. Einziger Lichtblick ist das riesige Kingsize-Bett mit nicht weniger als sieben Kissen. Aber vielleicht ist es durchgelegen, ich probiere es gar nicht erst aus. Zugegeben, das hatte ich so wirklich nicht erwartet, und lasse es mir auch nicht gefallen. Der Rezeptionist versteht zunächst gar nicht mein Problem, ich hätte doch nur Gartenblick gebucht, und jetzt Meerblick bekommen. Als ich ihm mehrfach in verschiedenen Sprachen klar mache, daß ich kein kaputtes, schmutziges Zimmer akzeptiere, lenkt er irgendwann ein, und ich darf mir ein neues ansehen.
Der Hauptunterschied: es hat zwei kleinere Betten (mit insgesamt zehn Kissen, gab es wohl im Sonderangebot) und liegt zum Hauptpool, ist also wahrscheinlich laut. Der Zustand insgesamt ist akzeptabel, außer teilweise die Sauberkeit, und ich nehme es.