Mittwoch, 31. Oktober 2012

Feiertag

Heute ist ein seltsamer Feiertag. "Hallo, Wien!" heißt er, oder so ähnlich. Dafür haben sie extra wochenlang nicht abgestaubt, und alle Spinnweben und alte Kürbisse aufgehoben. Das sieht aus, sage ich Euch. Im Vorgarten von der Rezeption haben wir jetzt sogar einen Friedhof, und alle fürchten sich vor dem Abend. Möglicherweise auch, weil gerade interne Hoteltester im Haus sind. Die haben vielleicht ein Timing!
Ich habe heute früh ein paar Szenen für meinen Film gedreht, aber vor dem RIU-Hotel, die haben so schöne Felsen. 
Danach hatte ich ein Fotoshooting mit meiner alten Bekannten Esmeralda. Wer das ist? Nun, wenn ihr euch noch an die DVD-Hülle von "Mein Urlaub und ich" erinnern könnt, da sitzt sie auf meinem Kopf: ein junger, zarter, kleiner Grünkopf-Leguan, federleicht und schüchtern. Trotzdem hat sie aufgrund ihrer schnittigen Drachen-Optik viele Leute eher abgeschreckt. Heute ist sie erwachsen, und nicht in allen Richtungen gleich stark gewachsen, also nicht sehr viel länger, deutlich höher und viel breiter. Sehr viel schwerer ist sie seltsamerweise nicht geworden. Und mit ihrer Kuscheltieroptik ist sie nun der erklärte Star bei allen Kindern. Vergessen sind Ara und Äffchen. Sind die kleinen Mädchen früher noch manchmal davon gelaufen, stehen sie jetzt Schlange, um sich mit ihr fotografieren zu lassen. Da stören auch die langen Krallen nicht, mit denen sie sich gerne mal in Haare und Kleidung hängt. Da sieht man es mal wieder: eine Model-Figur ist nicht alles.




Gegen Mittag setzen sie den Halloween-Vorbereitungen noch eins drauf: wegen eines Stromausfals kann das Hauptrestaurant nicht öffnen, und die kann Rezeption die neuen Gäste nicht problemlos einchecken. Hoffentlich haben sie die Schlüsselkarten vorher programmiert, sonst müssen die armen Leute vor der Tür bleiben!
Jetzt wimmelt es im (einzig verbliebenen) Strandrestaurant natürlich von Gästen, aber auch von Köchen, Kellnern und Extraputzen, so daß man eigentlich gar nicht merkt, was im anderen Hotelteil für eine Ausnahmesituation herrscht. Wieder einmal kann ich die Flexibilität des Hotelpersonals nur bewundern.
Das Halloween-Programm dagegen ist eher dürftig: ein paar nette Kürbisschnitzereien, leicht gruselige Dekorationen im Speisesaal, und das war's dann schon. Halt - ab und zu kommen ein paar schwarz verkleidete Animateure, um die Gäste zu erschrecken. Aber nicht allzu sehr, denn viel heller sehen sie im "Normaletrieb" auch nicht aus.



Dienstag, 30. Oktober 2012

Gar nichts

Heute mache ich mal nichts, außer essen, trinken, ein paar harmlose Aufnahmen für meinen Film, etwas in den Wellen planschen (hallo Rainer, auch bei uns hängt jetzt wieder die rote Flagge, nur interessiert das keinen), und Wunden lecken. Vom gestrigen Ausflug tut mir irgendwie fast alles weh, und vom Reiten ganz besonders - na, ratet mal - falsch, es ist nicht das Körperteil mit zwei bis fünf Buchstaben. Die Sättel waren sehr bequem und gut gepolstert, manche der Damen saß sogar im kurzen Kleidchen drauf. Nein, die Hände sind es, vom krampfhaften Festhalten am Sattelknauf. Aber das geht auch vorbei, spätestens morgen.
Am Donnerstag geht es ja wieder heim, und weil ich nicht von mittags bis zum Abflug am Abend ohne Zimmer sein möchte, und dann mal vorsichtig gefragt habe, was ich für eine Verlängerung bis 18:00 Uhr drauf zahlen müsste, heißt es 80$. Das finde ich zu teuer, man schickt mich daraufhin zur Gästebetreuung, die hat mehr zu sagen. Wir einigen uns auf 17:00 Uhr und 0$ (ich habe keine Ziffer vergessen), aber nur, weil ich schon einmal da war. Da kann man nicht meckern, finde ich.



Montag, 29. Oktober 2012

Abenteuer

Früh um sechs klingelt das Telefon. Es ist niemand dran, aber das hat seine Richtigkeit. Weckruf! Ein langer Tag mit ... - nein, Ihr seid nicht im falschen Beitrag, aber irgendwie fangen alle Ausflustage so an. Auch mit der leicht chaotischen Abholung im Hotel, weil ja immer alle zehn Busse gleichzeitig da ankommen, wo nur drei hinpassen. Aber dann, am nationalen Flughafen von Punta Cana, erwartet uns etwas Neues zwei Hühner davor (ok, sind auch Fluggeräte), und hinter dem Gate eine eigene Luftflotte der Dominikanischen Gesellschaft SAP (Namensähnlichkeiten mit anderen Unternehmen sind rein zufällig), bestehend aus drei Turboprop-Maschinen mit je 18 Sitzen (eigentlich 20, die Piloten müssen auch noch mit) und drangvoller Enge. Dafür kann jeder aus dem Fenster gucken, weil das Flugzeug so klein ist. Ansonsten ist nichts wie bei den großen, keine Sicherheitsbelehrung, kein Elektronikverbot, und außer "Ladies and Gentlemen", "Fasten your seatbelts" und "final destination" versteht man auch nichts. Die Propeller laufen hoch, und als die Turbos zugeschaltet werden, geht es richtig schwungvoll los. Die Räder werden eingeklappt, so sanft und leise wie ich das noch bei einer großen gehört habe. Es sind aber auch viel weniger. 
Während dem ruhigen Flug von 25 Minuten (es kam uns allen länger vor) kann man den Piloten prima bei der Arbeit zusehen. Ich weiß jetzt zum Beispiel, wie man die Triebwerke ein- und ausschaltet. Kurz vor der Landung ertönt eine Alarmsirene, aber keine Angst, es sind nur die Räder, die wieder heraus kommen. 
Auf dem Flughafen von Samana erwarten uns die heutigen Fremdenführer, ein paar Busse in Restaurantform (Sitze, Dach, Geländer, keine Wände), und der erste Cuba libre des Tages. Schon geht es los, in wilder Fahrt über Stock und Stein, mit auf Vollast laufender Bio-Klimaanlage. Mindestens ein Hut verlässt an diesem Tag seinen Besitzer auf Nimmerwiedersehen. Später, in den Bergen, wir sind schon alle ganz durchgeschüttelt, soll es einen Bauernhof zu sehen geben. Es ist aber nur eine gut gemachte Verkostung und Einkaufsmöglichkeit einheimischer Produkte. Auch die als nächstes angekündigte Zigarrenfabrik ist nicht größer als eine halbe Garage mit drei "Drehern" drin.
Aber dann geht es zur Sache. Für den Besuch des Wasserfalls von St. Limòn werden wir alle in Gummistiefel gesteckt und auf Pferde gesetzt. Es ist das erste Mal. Das ich reite! (also, auf einem Pferd, mit Sattel und so). Und schon geht es los, über Stock und Stein, als erstes durch einen Bach, und auch der Rest des Wegs ist steinig, glitschig, und nicht einfach. (sagen auch Leute, die reiten können). Wie geht das alles? Werdet Ihr Euch fragen. also zugegeben, jedes Pferd hat sein Herrchen oder Frauchen mitgebracht, die immer nebenher laufen, das Pferd führen oder zumindest kommandieren, und auch sonst alles für den Reiter tun, z.B. fotografieren oder vor tiefhängenden Ästen warnen. 
Oberhalb des Wasserfalls angekommen, dürfen wir absteigen, und 250 glitschige Stufen zum Wasserfall abwärts gehen. Auch hier käme der Führer mit, das Pferd allerdings nicht. Ich verzichte auf das Abenteuer mit den ungewohnten Gummistiefeln, woraufhin Momo, so heißt er, mit mir durch das Dickicht schleicht zu einer Stelle, wo man den Wasserfall von oben fotografieren kann. Dann holt er schon wieder dieses Pferd, Mephisto hieß es, und bringt mich ersatzweise zum sogenannten kleinen Wasserfall, den man vom Pferd aus fotografieren kann, wenn man nicht vorher runterfällt, aber es geht alles gut. Ich glaube, reiten ist nicht meins. Als ich wieder festen Boden unter den Füßen habe, beschließe ich, zukünftig keine Actionfilme mehr zu drehen. Nächstes Jahr mache ich lieber einmal etwas intellektuell-seriöses, zum Beispiel "Torte im Glacier-Express".
Nach den nächsten beiden Cuba libre karrt man uns in wilder Jagd zur Hauptstadt Samana, wo sie im Hafengebiet wunderschöne bunte Häuser haben, und wir dürfen auf ein Motorboot umsteigen. Das bringt uns unter lautstarkem Absingen von Merenguehits ein Stück die Küste entlang, bis zum Mittagessen in einem "Gäste-ohne-Wände"-Restaurant. (klingt fast wie ein Hilfsprojekt). Geschmeckt hat es nicht, aber sie haben eine ganz süße Katze. Mit ihrem Dominikanischen Temperament kommt sie aber erst zum betteln, als schon alles abgetragen war. Ist vielleicht auch besser so.
Das Motorboot bringt uns jetzt zum ausgelobten Höhepunkt des Ausflugs: der sogenannten Bacardi-Insel (seit den legendären Bacardi-Werbespots der späten 80er, die in der Karibik spielen, gibt's diese Inseln überall. Aber die echte liegt weder in der Karibik, noch im Roten Meer).
Und was soll ich Euch sagen: Es ist wie überall, Strand, wie am Hotel, nur mit Müll und auch Glasscherben, viele kaputte Liegestühle, und die Getränke kosten extra. Für mich war der interessanteste Anblick das Hotel Gran Bahia Princip, in dem vor ein paar Jahren eine Folge der ARD-Serie "Traumhotel" gedreht wurde. Leider dürfte ich nicht rein. Die Security hat mich zu dem vorgenannten Strand geschickt...



Sonntag, 28. Oktober 2012

Keimen lassen

Heute fühle ich mich nicht so besonders, vielleicht war gestern der letzte Caipi nicht mehr frisch. Das ist zwar Unsinn, aber eine gute Überleitung. Manchmal sollte man nämlich etwas genauer hinsehen, was man vom Buffet nimmt, wann und von welchem. Das mit dem Kartoffelbrei hatte ich ja schon kurz erwähnt, aber es gibt auch Indizien, die man bemerken kann, bevor sie auf dem Teller liegen. Zum Beispiel kühlt die eine Hälfte der Theke im Strandrestaurant nicht mehr richtig, gut zu erkennen daran, daß die Platte, auf der die ganzen Schüsseln stehen, nicht von einer Eis-, sondern einer Wasserschicht bedeckt ist. Also, hier nehmen wir schon einmal keine Frischwurst. Oder gebratene Salamischeiben in der englischen Frühstücksabteilung. Auch die haben ihr Rentenalter schon erreicht. Genau hinsehen sollte man auch bei den halben hartgekochten Eiern, die es immer gibt. Manchmal sind sie mit rotem Kaviar garniert, was zwei Vorteile hat: Erstens bleiben nicht so viele übrig, und zweitens kann man sie morgen am Strand wiedererkennen. Das geht noch, falls sie auf der kalten Seite liegen. Werden sie aber klein geschnitten serviert, egal wo, dann: siehe Salami.
Es gibt aber auch frische Sachen, von denen man es nicht so vermutet. Auf dem Salatbuffet findet man meistens Sojasprossen, und die sind nicht aus der Dose, sondern selbst gezogen. Woher ich das weiß? Nun, der Mensch, der immer die kleinen gelben Schilder schreibt, auf denen steht, was in der Schüssel drin ist, hat wohl von der Verpackung des Vorprodukts die verkehrte Seite abgeschrieben. In mehreren Sprachen steht da jetzt "keimen lassen"


Samstag, 27. Oktober 2012

Doppelbelegung

Hochzeiten sind ja etwas schönes, und jeder, der sich darauf einlässt, sollte die tollste Hochzeit haben, die er sich wünscht. Und manche Leute, die können so viel Geld ausgeben, daß sie ein halbes Hotel dafür mieten können, oder ein Fünftel davon (Insider), auch das sei ihnen gegönnt. Und das man diese Extrakohle haben möchte, als veranstaltendes Hotel, das ist auch nach zu vollziehen, aber mit Vorsicht zu genießen, denn man muß dafür den Hotelgästen, die ja für das ganze Hotel bezahlt haben, etwas wegnehmen.
Im vorliegenden Fall hatte man eine Hochzeit angenommen, die auf der großen Terrasse der Strandbar, die abends normalerweise kaum genutzt wird. Leider hatte man vergessen, daß die zweite Strandbar geschlossen ist. Und man hatte vergessen, daß man die Terrasse ja schon ab mittags schließen muß, weil ja Vorbereitungen zu treffen sind, dazu auch die Bar. Und den Sportplatz am Strand davor, weil da ganz viele Stühle und alles mögliche für die Trauung aufgestellt wurden, was die ohnehin zur Zeit sehr eingeschränkte Animation gegen Null gehen ließ. Naja, Ehrlich gesagt, vergessen hatten die gar nichts, außer, die Hotelgäste zu informieren, sich zu entschuldigen, und auch etwas zum Ausgleich anzubieten, z.B. eine coole Stranparty am nächsten Abend. Aber alles was es gab, waren ein paar Schilder "privat Event" und eine Art Tatortabsperrung (wie man sie aus Krimis kennt) um die Terrasse.
Es gab mal ein sehr beliebtes, allerdings in Privatbesitz befindliches, Hotel in Venezuela, daß auch für die Generierung von zusätzlichem Geld anfing, die Hotelgäste mit häufigen Zusatzevents zu belästigen.


Zumindest dieses Hotel bietet heute kein deutscher Veranstalter mehr an.

Freitag, 26. Oktober 2012

Beschaffung

In meinem Zimmer gibt es eine Minibar, sowie eine Kafeemaschine, dazu bei der Anreise, einen Obstteller, und, wahrscheinlich zum Schöntrinken, eine kleine Flasche Rum. Nein, Späßle gemacht, hier ist es schön, auch wenn sie das Zimmer mal wieder renovieren könnten. 
Zur Kaffeemaschine gibt es natürlich Kaffee, Zucker, Süßstoff und Coffee-Mate, und verschiedene Sorten Tee. Die Minibar ist voller Wasser, Softdrinks und Bier. All das soll alle zwei Tage nachgefüllt werden, natürlich nicht der Obstteller und auch nicht der Rum. (Zwischenbemerkung: hier muß ich über die von mit vielgeschmähte RIU-Kette mal was positives sagen: die haben das alles auch, und dazu noch zum zapfen eine Vitrine mit je einer Flasche Rum, Wodka, Gin und Brandy, die auch ausgetauscht werden, wenn sie wirklich jemand ausgetrunken hat). Aber zurück zu Iberostar. Das mit dem Nachfüllen hat erst sehr gut geklappt, dann geklappt, und dann wurde es knapp. Irgendwann habe ich dann von meinem Nachttisch den vermutlich für solche Fälle ausgelegten Iberostar-Notizblock gegriffen, und mit dem dabei liegenden Iberostar-Kugelschreiber sehr höflich und auf Spanisch aufgelistet, was ich den vermisse und gerne wieder hätte.
Und was soll ich Euch sagen: am nächsten Tag, nach dem Strand, finde ich eine gefüllte Minibar, eine gefüllte Schale mit Kaffeezubehör, ein Entschuldigungsschreiben, einen Obstteller, und ratet Ihr's? Richtig, ich habe herausgefunden, wie man an eine neue Flasche Rum kommt. Die reicht mir jetzt bis zur Abreise.


Donnerstag, 25. Oktober 2012

Feuchtgebiet

Früh um sechs klingelt das Telefon. Es ist niemand dran, aber das hat seine Richtigkeit. Weckruf! Ein langer Tag mit über 400km Busfahrt und am Schluss hoffentlich vollen Taschen liegt vor mir. 
Ziehmlich pünktlich (darüber wundere ich mich in letzter Zeit immer wieder) erscheint ein dicker, fetter Thomas-Cook-Bus und sammelt im Laufe der nächsten halben Stunde Gäste aus ca. 10 verschiedenen Nationen ein. Das kann ja heiter werden! Wird es auch, denn Keving, unser Reiseleiter, gebürtig in Santo Domingo, wo unsere Reise hinführt, ist das reine Sprachgenie. So moderiert er über das Busmikrofon souverän auf deutsch, englisch und seiner Muttersprache Spanisch, und flötet dann noch unseren einzigen französischen Gästen die Erklärungen in ihrer Muttersprache unplugged ins Ohr. Die Gäste aus Rußland, Bulgarien, Holland, Belgien, Thüringen und Kärnten kommen sprachlich auch sehr gut klar. Das kann man vom Wetter nicht behaupten, während der Fahrt verdichtet sich der Starkregen zum Wolkenbruch, und die Sicht ist fast keine mehr. 
Mit beeindruckender Bugwelle stoppt der Bus vor dem Parkplatz zur Tropfsteinhöhle Tres Ojos, der komplett unter Wasser steht. Die Höhlen selbst wahrscheinlich auch, wir werden auf den Nachmittag vertröstet. 
Als nächstes steht ein Fotostop am Kolumbus-Leuchtturm an. Als ich meine Kamera einschalte, fragt sie mich, ob ich die Sicherheitshinweise für Unterwasserbetrieb lesen möchte. Nein, so schlimm ist es noch nicht, und im übrigen macht sie das immer, die Meldung läßt sich nicht abschalten.
Etwas später: Das Kolumbushaus kann man nur über den höher gelegenen Parkplatz besuchen, der untere, direkt am Fluß Osama (bedeutet "tief" und hat keinen terroristischen Hintergrund) ist überflutet.
Nach der Besichtigung und einem spartanischen Mittagessen stehen die Besichtigung der Kathedrale und anschließend etwas Freizeit an, Treffen um 15:00 Uhr unter dem Baum vor der Kathedrale rechts. Jetzt kommt mein großes Abenteuer: Zigarren kaufen in Santo Domingo die zweite. (wer die aufregende Episode eins davon nicht kennt: einfach fragen, ich erzähle sie gerne).
Es beginnt wie das letzte Mal, naja fast, denn es regnet nicht: ich überquere den Kathedralenplatz, schaue dumm (meine Spezialität), und werde sofort von einem Herrn in meinem Alter angesprochen: billige Souvenirs, leckerer Rum, toller Kaffee. Um ihn los zu werden, werfe ich im siegessicher die Marke der gesuchten Zigarren an den Kopf. Und setze noch hinzu, was ich im letzten Jahr gelernt habe "orrrriginale!" möglichst entschlossen, und möglichst viele "r". Das war anscheinend nötig, denn er fragt kurz nach: "no fakes?" - "no, solo orrrrriginales, màs imporrrrtante!" bekräftige ich. Jetzt reicht es aber mit den "r"s, denn ich habe heute noch nicht viel getrunken, und das Rollen tut dem Hals nicht gut.
Der kleine Mann denkt nicht lange nach, und bringt mich zu einem Laden, den ich - nebenbei bemerkt - vorher schon gesehen hatte, und der mir irgendwie bekannt vorkam, und wirklich: keine drei Minuten später stehe ich vor dem Zigarrenverkäufer, der mir schon im letzten Jahr das gewünschte verkaufen konnte. Auch dieses Mal muß er erst einige Kisten davor wegräumen, auch dieses Mal ist nicht allzu viel da, aber die wilde Hatz durch das verregnete Santo Domingo ist mir erspart geblieben.
Und jetzt habe fast eine Stunde Zeit! Kaffee trinken wäre toll, und was mache ich Depp? Gehe ins Hard Rock Café. Seid Ihr schon einmal in einem gewesen? Also, ich nicht. Das ist der Hammer! Man kriegt die Tür aufgemacht, und kommt in einen großen, relativ dunklen Raum. Links und rechts stehen Tische mit schwarzen Kunstlederbänken, ähnlich wie in vielen amerikanischen Roadmovies die Schnellrestaurants aussehen, nur daß sie dort meistens rote Bänke mit Aussicht nach draußen haben, dazwischen Tische mit Stühlen, am Kopfende eine ziemlich große Bühne mit einem einsamen Schlagzeug. An den Wänden gerahmte Schallplatten und Cover aus den 60ern und 70ern (keine CDs), und alle 5-10 Meter ein großer Flatscreen, wo Auftritte von ausgewählten Rock-Giganten zu sehen und zu hören sind, z.B. Brian Adams und später Stevie Nicks (wem das nichts mehr sagt: sie war eine der Sängerinnen von Fleetwood Mac). Ich bleibe im T-Shirt-Shop hängen, suche mir eins aus, und verlange es in XXL. Die Verkäuferin, die, wie alle Mitarbeiter in diesem Laden sehr cool, sehr kompetent, sehr amerikanisch (incl. Slang) und auch sehr gut aussehend ist (alle Mitarbeiter sehen aus wie amerikanische Rapper), erklärt mir, das die T-Shirts alle amerikanisch ausgezeichnet sind, und mir die gewünschte Größe wohl nicht passen würde. Sie zeigt mir eins, und wirklich, darin könnte ich zelten. Sie verkauft mir XL, das sieht aus wie drei Nummern kleiner, und auch das ist noch weit weg von körpernah, und gleich noch ein weiteres, weil runtergesetzt.
Kaffee trinken habe ich vor lauter Begeisterung vergessen, aber in einem traditionellen, auf Fünfziger Jahre gemachten kleine Lokal nebenan nachgeholt. Der Kellner zeigt nach meiner Bestellung vorsichtshalber, wie klein ein Espresso ist. Er ist so groß wie bei uns, er schmeckt lecker, und während ich ihn genieße, betrachte ich die altmodische Einrichtung. Vieles sieht aus, wie aus den USA der Nachkriegsjahre, an der Decke hängen Schinken und Würste, was nun wieder eher dominikanisch ist, aber die Rechnung ist wirklich fortschrittlich: der Ausdruck weist neben einer utopisch aussehenden Summe in Pesos unaufgefordert auch den Betrag in US$ und in Euro aus. Über die hätten sie sich aber nicht so gefreut, weil sie nur Scheine getauscht kriegen. 2$ hingegen, das geht in Papier.
Und dann war es Zeit für die Rückfahrt. Im letzten Jahr, der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch, habe ich den Bus zu meinem Schrecken von weitem wegfahren sehen, aber der Reiseleiter hatte mich gesucht, und den Bus zurück gepfiffen. 
In diesem Jahr stand genau einer pünktlich unter dem vereinbarten Baum. 
Nämlich ich.


Mittwoch, 24. Oktober 2012

Tischgespräche

Die Kellnerinnen und Kellner und Kellner hier im Hotel sind in der Regel sehr nett, freundlich, und zuvorkommend, dazu zeigen sie fast immer ein freundliches Gesicht. Das läuft dann ab wie folgt...Moment, erst noch eine kleine Bemerkung: falls jemand unter Euch ist, der ordentlich Spanisch kann: bitte lest über die Rechtschreibfehler hinweg, mein Spanisch ist nur unordentlich, und zumindest das schriftliche schon ziemlich eingerostet. So jetzt aber los:
Man setzt sich an einen Tisch, und ziemlich schnell, für dominikanische Verhältnisse sogar blitzartig, kommt ein fleißiges Wesen an und schmettert einem ein fröhliches "holà, Señor (Amigo)! "Còmo esta(s)?
Die Spanier unterscheiden, wie wir, zwischen "du" und "sie", Kunden werden normalerweise gesiezt, aber in einem Urlaubsclub wird das oft auch anders gemacht.
Frei übersetzt: hi, wie geht's?
Frei von allen Vertrautheitsüberlegungen, antwortet man "getàl", was genau das gleiche bedeutet, aber die korrekte Antwort ist. Ach ja, vorher sagt man noch, wie es einem wirklich geht, normalerweise "Muy bièn" für sehr gut (man hat ja Urlaub), oder "fatàl", weil einem vom Alkoholmissbrauch der Schädel dröhnt (nein, bitte nicht! Das wäre zwar korrekt, gehört hier aber nicht hin. Ich habe das mal gemacht, mit dem Ergebnis, daß das halbe Hotel gelacht hat.)
Natürlich geht es dem Servicemenschen auch gut, dazu ist er vertraglich verpflichtet, und dann beginnt der geschäftliche Teil. Man bekommt eine Frage gestellt, die auf "Tomar?" endet und den Getränkewunsch beinhaltet. Mit dem Satz "una cerveza, pòr favòr" sind die Fronten geklärt. Außer vielleicht, man möchte gar kein Bier.
Aber jetzt wird es richtig schwierig, denn wenn die Kellner keinen Stress haben, quatschen sie auch schon einmal mit einem. Aber wie? Über das Wetter? Die Ausdrücke "Mucho calòr" und "Muy caliende" für "es ist heiß" und "viel Hitze" vermische ich schon mein ganzes Leben lang, und was "der Regen wird langsam wärmer" auf Spanisch heißt, weiß ich auch nicht. Eins weiß ich noch: "Muy frío!". Aber das ist es nur im Kühlhaus. 
Dann habe ich gelernt, man soll nach dem Namen fragen. Aber der steht ja ohnehin auf dem Namensschild. Und wo jemand herkommt? Da frage ich lieber nicht, denn die meisten Dominikanischen Ortsnamen sagen mir nichts, und die haitianischen erst recht nicht. Ganz genial wäre noch die Frage, wo jemand arbeitet und als was. Aber das wurde schon damals in der Volkshochschule als touristisch ungeeignet bezeichnet, denn wir wollen die Leute ja nicht veräppeln. Mir fällt nur noch ein mitfühlendes "Mucho trabajo" (viel Arbeit) ein, woraufhin Janina, die im Hotel als Kellnerin arbeitet (habe ich alles ohne Fragen herausgefunden), lachend antwortet, was für mich klingt wie "ja, wenn Du viel Urlaub hast, habe ich viel Arbeit".
Ausnahme von der Regel: Neulich am Strand, eine etwas ältere Kollegin, die wahrscheinlich mit strenger Hand schon etliche Kinder aufgezogen und ihren rumtrinkenden Mann zum Teufel gejagt hat, sammelt die leeren Teller und Becher ein (Gläser gibt es keine am Strand, wegen Unfallgefahr, sehr löblich, und die Becher sind wiederverwendbar). Das übliche Procedere ist, wenn an einem Tisch noch jemand sitzt, daß man fragt, ob man abräumen darf, und ob man noch etwas zu trinken bringen soll. Das machen auch alle so, bis auf die besagte Kollegin. Die kommt angeschlurft, ruft Geschirr und Becher an sich und tritt den Rückzug an. Na, die teste ich jetzt! "quiero una cerveza màs, pòr favòr!" Rufe ich ihr zu (quiero ist das höchst mögliche an Höflichkeit, in etwa "ich würde mich sehr freuen über", und öffnet manchmal Tür und Tor. Manchmal.)
"SÌ!" bellt sie mit tiefer Stimme zurück, einer Stimme, die ich kurze Zeit später aus dem Bereich der Bar nochmals zu hören kriege: "CERVEZA!" herrscht sie den Barkeeper an. Als sie das Bier kurze Zeit später wortlos auf meinen Tisch stellt, und ich mich mit den Worten "Muchas Gracias, Señorita" bedanke, passiert das Wunder: ich kriege für einen ganz kleinen Moment ein strahlendes Lächeln zu sehen. Dann fällt die Klappe wieder. Schade.


Dienstag, 23. Oktober 2012

Geheimnisvoll

Ich muß noch einen Tag "nachliefern", den ich wegen meinem zweiten Rätsel bisher unter Verschluß gehalten habe. Aber hier ist er, ach ja, und extreme Tierschützer bitte weg klicken! Nein, ich war nicht auf der Jagd, höchstens nach einem Abenteuer. 
Also: Ein kleiner blauer Bus holt am frühen Nachmittag die angemeldete Gruppe von Verschwörern ab und bringt sie in ein entlegenes, ziehmlich geheimes Camp.
Dort wird man nach einer freundlichen Begrüßung von einem Diener auf sandigen Pfaden zu einem halbrunden, mit Bäumen umwachsenen Platz geführt mit einem großen, sehr ungewöhnlichen Tisch in der Mitte. Ist das etwa ein ritueller Opferplatz? Plötzlich ertönt geheimnisvolle Musik, und es erscheinen drei dunkle Männer. Aber nicht allein, sie haben etwas mitgebracht: einen weißen Kakadu, drei rote und einen blauen Ara, sowie einen Grünpapagei. Die Musik bricht ab. was geschieht jetzt nur?
Naja, sie zeigen eine nette Papageienshow.
Weiter führt uns der Diener, noch tiefer in den Wald hinein, bis zu einem Wasserbecken. Dort sitzt in aufreizender Pose die Dame Alma, die uns als die treueste Mitarbeiterin dieses seltsamen Etablissements vorgestellt wird. Sie ist dunkel wie viele Dominikanerinnen, nicht ganz schlank, aber hübsch. Sie arbeitet als Einlaßkontrolle für den nächsten Teil der Zeremonie. Wer weiter möchte, muß sich mit ihr fotografieren lassen. Dabei küsst sie einen auf die Wange. Das ist sehr angenehm, bis auf den leicht fischigen Mundgeruch.


Alma ist eine Seelöwin.
Als auch diese Prüfung bestanden ist, teilt sich das Unterholz, und wir werden von dem Diener zu einer großen Hütte geführt, von der aus man in der Ferne das Meer rauschen hört. Wer jetzt noch weiter will, muß alles von sich geben - nein, nicht so - sondern Uhren, Brillen, Ketten, Ohrringe, Nasenpiercings, Goldzähne (ok, das letzte ist erfunden), und sich all seiner Kleider entledigen (bis auf die Badehose). Dann bekommt man eine enge Weste angelegt, und wird in einen Warteraum geführt. Auf einem Flatscreen, wahres Teufelswerk, wird nun enthüllt, was einem blüht. Also mir nicht, weil ich die spanischen Texte nicht verstehe und weder die Bilder noch die englischen Untertitel erkennen kann. Wenige Minuten später erscheint wieder ein Diener, der durch einfaches Abzählen über unser weiteres Schicksal entscheidet.
Jetzt sind wir nur noch sechs.
Wir folgen dem Diener Richtung Meer, über schier endlos lange Holzstege, ohne Geländer, immer weiter hinaus auf das Meer. Zurück können wir nicht mehr, denn uns folgen dicht aufgeschlossen, zwei unheimliche, schwarz gekleidete - Kameraleute. Der eine hat sich sein Opfer wohl schon ausgesucht, denn er scheint sehr interessiert an der hübschen Russin in unserer kleinen Gruppe.
Dann haben wir das Ende unseres Wegs erreicht. Eine junge, rothaarige Hexe befiehlt uns, in das größte aller Becken zu steigen. Immerhin gibt es eine Treppe. Kaum sind wir alle im Wasser, und halten uns notdürftig am Rand fest, sind sie da: Doris und Venus. Sie tauchen direkt vor uns auf, richten ihre großen grauen Köpfe auf uns, öffnen ihre riesigen Mäuler voller scharfer Zähne und - kichern uns an. In der nächsten halben Stunde haben wir viel zu tun: Küßchen, Tanz, Singen. Dann müssen wir uns zu zweit auf das Wasser legen und aneinander festhalten, damit Doris und Venus mit uns Karussell fahren und anschließend drüber springen können. Und jetzt wird es hart: auf den Bauch legen mit seitlich ausgestreckten Armen, und sobald etwas da ist, festhalten. Das etwas sind die Rückenflossen, und man glaubt gar nicht, wie schnell man mit dem passenden Antrieb durch das Wasser pflügen kann. Oder oben drüber, denn so haben wir den Stunt aus dem Rätsel gemacht: Auf das Wasser legen, Arme nach vorn, Beine durchdrücken, breit machen, und dann viel Vertrauen in die Mädels: schon hebt man sich aus dem Wasser, ob man will oder nicht, mit der Kraft von zwei DS (= Delphinschwanzstärken). Zum Ende gibt es noch Wissenswertes, z.B. wie sieht ein Delphinmädchen von unten aus (praktisch), wie ein Junge (theoretisch), daß sich die Hautoberfläche alle zwei Stunden erneuert, die Rückenflosse aus Knorpel besteht und es weltweit keine zwei gleichen gibt, daß die Seitenflossen so viele Knochen haben wie unsere Hände, und wie fühlt sich die Haut eigentlich an. Sie fühlt sich an wie eine nasse Aubergine, die unter Strom steht, denn sie vibriert ständig. 
Offenbar haben wir Gnade vor der Hexe gefunden, denn sie erlaubt uns, das Becken nun zu verlassen. 
Als wir wieder halbwegs trocken sind, müssen wir noch einmal an das Wasserbecken von vorhin. Der große schwarze Eduardo zeigt uns, wie er seinen Menschen dressiert und gemeinsam mit ihm eine Show eingeübt hat. Danach sind dann auch schon Fotos und Video fertig, und werden zu diabolischen Preisen angeboten. Als jeder gekauft hat, führt uns der Diener wieder aus dem Dschungel heraus, und verabschiedet uns mit heftigem Blitz und Donner.
Was für ein Tag!



Zwischenspiel

Hallo, Ihr Lieben!

Da noch niemand auf den richtigen Gedanken bei unserem kleinen Ratespiel gekommen ist, gibt es heute eine Ersatzfrage:

Wie wurde der Stunt gemacht, der auf dem nachfolgenden Bild zu sehen ist?
Kleiner Hinweis: das Wasser war mehrere Meter tief. Viel Spaß beim Raten!




Montag, 22. Oktober 2012

Was ist los?

Heute liegt etwas in der Luft, d.h. im Nachgang waren da gewisse Auffälligkeiten: jeder Hotelangestellte fragt einen nach seinem Befinden, sogar die Putzfrauen (von denen tun sich manche schwer, weil sie als Haitianerinnen ungefähr so viel Spanisch verstehen wie ich), der Elektriker, der mich wegen Stromausfall heute morgen schon gesehen hat, kommt - zumindest von mir - unaufgefordert nochmal, um eine eigentlich überflüssige Glühbirne zu wechseln (nebenbei ein Lob an das Hotel: sie hatten schon vor zwei Jahren keine wirklichen Glühbirnen mehr, sondern nur Halos, Leuchtstoffröhren und wirklich sehr gute Energiesparlampen. Inzwischen wurden viele Außenleuchten und ein Teil der Bühnenscheinwerfer auf LED umgestellt), jeder Barkeeper tut so, als ob man schon seit Jahren zusammen um die Häuser zieht, und auch der Kir Royal enthält wieder eine leckere Cocktailkirsche. Was war los?
Beim Abendessen zeigt sich ganz allmählich, was gebacken ist: neben den vielen blau-gelb gekleideten Kellnern beiderlei Geschlechts sowie Putzfrauen, die immer da sind, wuseln heute ein paar junge Damen in schicken roten Hoteluniformen herum. Das sind keine Aushilfen aus dem benachbarten RIU-Hotel, und sie bringen auch keine Getränke, sondern Zettel und Stifte. Aha, heute ist Gästebefragung! Daher die Extramühe. Sogar der Chefkoch kommt bei jedem Gast mehrmals vorbei und fragt, ob alles ok ist. Dabei wäre er in der Küche besser aufgehoben. Die Schweinshaxe, die heute von einer freundlichen Köchin abgeschnitten wird (hallo Rainer, der Gag musste nochmal sein), ist nämlich furztrocken. 
Zum Schluß ein kleiner Ausblick für alle, die noch nicht eingeschlafen sind: morgen mache ich meinen ersten Ausflug. Danach gibt es bestimmt etwas cooles zu berichten.


Sonntag, 21. Oktober 2012

Freunde

Der beste Freund des Menschen, so sagt man, ist der Hund. Und der beste Freund des kreativen Urlaubers? Na, in meinem Fall sicher der iPad! Oder das iPad? Oder etwa die iPad? Spezifische Geschlechtsmerkmale konnte ich noch nicht feststellen, aber wenn ich so recht überlege: stellen wir uns einen weiblichen Teenager unserer Tage vor, einen der unten Gewichtsklasse, denken uns Arme und Beine weg, den Kopf auch, und betrachten Länge x Breite x Höhe, setzen das im Verhältnis zu den Abmessungen des iPad, also, gewisse Ähnlichkeiten würde ich da schon erkennen...
Nein, ich glaube, Computer sind schon immer männlich oder sächlich, schließlich heißt es ja auch der PC oder das Notebook.
Mit meinem kann ich zun Beispiel die Beiträge zu diesem Post schreiben, im Internet surfen, (Email-)Verkehr haben, Drehbücher schreiben, eBooks lesen, Spiele spielen, Filme anschauen (wenn ich welche hätte), Musik hören, Musik machen (ein komplettes 8-Spur-Tonstudio sowie eine gute Auswahl an Midi-Instrumenten sind dabei, da staunt Ihr!), und nicht zuletzt: fotografieren und filmen. Die beiden letzten Punkte zwar nur in eingeschränkter Qualität, aber für einen tierischen Schnappschuss (zum Beispiel kam gerade eine Schildkröte vorbei) reicht es allemal.
Einstiegsthema zurück kommen: vor vielen Jahren gab es einmal einen weiblichen Computer. Er war von Apple und hieß Lisa. über eventuelle Zickigkeit ist mir nichts bekannt.



Samstag, 20. Oktober 2012

Strandtag

Heute ist Strandtag. Warum ich das betone, weiß ich auch nicht, denn eigentlich ist jeder Tag Strandtag, dazu bin ich ja da. Aber erzählt habe ich noch nichts davon, da kommt jetzt: war man frühstücken, führt einen der Weg zum Strand direkt an der Handtuchausgabe vorbei, war man spätstücken, ist man schon am Strand und muß dann nochmal zum Pool, oder man behält das alte Handtuch. Dann entscheidet man sich zwischen Bar und Sonnenschirm. Unter dem Sonnenschirm kann man liegen, an der Bar nicht. Dafür kriegt man dort die Getränke gebracht. Ich hole mir ein Getränk und suche einen Sonnenschirm aus, wo es ruhig ist. Bis auf das feine Kreissägengeräusch aus dem Nachbarhotel, das im November neu eröffnet wird. Das Jahr haben sie sicherheitshalber nicht dazu geschrieben.
Ich gehe ins Wasser, was sich um die Tageszeit in den ersten Minuten etwas frisch anfühlt. Deshalb habe ich noch gewartet, aber genützt hat es nichts.
Das Schaukeln in den Wellen ist herrlich. Man hört nur das plätschern und rauschen des Meeres um einen herum und manchmal auch oben drüber, das sanfte Rotorgeräusch eines frühen Hubschraubers, sowie das weiche, leicht angestrengte Summen eines Motorboots, das sich damit abmüht, einen bunten Gleitschirm mit zwei daran baumelnden, gut genährten Touristen nach oben zu befördern. Die Wellen sind sanft, und alles ist ruhig und friedlich.
Da, plötzlich passiert es: kurz nach dem Durchgang jeder Wellenfront ertönt knapp hinter mir ein synchrones, vierstimmiges Quietschen. Als ich mich umdrehe, sehe ich mich einer knallbunten Luftmatratze gegenüber, auf der, eng nebeneinander, vier braune Mädchen hängen, alle noch knapp im einstelligen Bereich, und ihre Begeisterung über jede kleine Welle herausquietschen. Als ich zwanzig Meter weg bin, hört sich das ganz niedlich an. Für kurze Zeit bleibt mir Gelegenheit zu signieren, welches Getränk ich als nächstes zu mir nehmen könnte, als die nächste Störung in Form von zwei jungen deutschen Mädchen das Meer besucht. Woher ich weiß, daß sie deutsch sind? Nun, wer schreit denn sonst Sachen wie "eine Welle - schon wieder eine! Scheiße, ist die hoch" (30cm, Anm. d. Verf.), etc., etc.
Nach kurzen Schwimmversuchen hüpfen die beiden nur noch im gut knietiefen Wasser herum (da, wo sich die Wellen brechen). Während die beiden auf ihre Art philosophieren, was passiert, wenn man den Kopf unter Wasser bekommt, und ich mir denke, daß zumindest Mund halten davor bewahren könnte, voll zu laufen, wird es Neptun offenbar auch zu viel. Ich fühle mich fast einen Meter hochgehoben (sicher nicht wegen der besseren Aussicht), und als die Welle die Mädchen erreicht, sind sie erst einmal still (vermutlich, da unter Wasser), und liegen hustend auf dem Strand, als sich die Gischt zurückzieht. Nach einiger hastigen Kontrolle, ob die Bikinis noch richtig sitzen, beschließen sie, zum Pool zu wechseln. Manchmal ist das Leben gerecht.
Nach einem weiteren Drink und einem Schläfchen im Liegestuhl bekomme ich Hunger, und sehe mir nach einem Aperitif das heutige Angebot an. Grundsätzlich gibt es außer frisch gegrilltem und Salaten immer die Reste des Abendessens vom Vortag, unter anderem Sardinen, die aussehen, als ob sich meine Katzen darüber freuen würden. Aber sie riechen nicht so, und schmecken gut. Der Kartoffelbrei dagegen ist mir suspekt, aber wenigstens ist das Bier frisch. Der Caipi auch.
Vom Nebentisch lächelt mich ein süßlicher Mann süßlich an. Aber ich stehe nicht auf Männer. wenn überhaupt noch, dann auf Frauen. Als ich auf die Toilette komme, steht da eine, schreit laut "olà", verschwindet in einer Kabine und fängt laut an zu singen. Nein, ich habe keine Tür verwechselt, das war die Putzfrau.
Als ich zurück bin, frage ich den Kellner nach einem Tequila Sunrise und nach der Uhrzeit. "two Sixty-Five" meint er, und langsam wird es Zeit zu gehen.
Auf dem Heimweg merke ich, daß mir meine Zimmernummer entfallen ist, aber ich weiß noch, wo die Hütte liegt: Gleich hinter dem Springbrunnen links. 
Und während ich einschlafe, denke ich mir noch: flüssige Ernährung ist auch keine Lösung...



Freitag, 19. Oktober 2012

Geräusche

Heute herrscht brüllende Hitze. Das paßt ganz gut, denn in diesem Land ist irgendwie alles laut, doch davon später mehr.
Nach einem tierischen Frühstück (diesmal hat der dicke Hahn zwei gackernde Hennen dabei. Dafür ist er selber ruhig. Wie bei den Menschen halt) stelle ich den Rezeptionisten vor das für ihn unverständliche Problem, daß ich 2 Stunden Internetzeit haben möchte, aber einzeln. Er fragt mehrfach nach, um dann im Büro das gewünschte (in Form von gedruckten Zettelchen mit Passwort) zu holen. Das wird im Hintergrund auch noch einmal akribisch geprüft (nehme ich an), denn als er wieder kommt, ist die hinter mir wartende Menschenmenge ziemlich angewachsen. Aber alles Amerikaner, die sind daran gewöhnt, auch mal vor einem leeren Restaurant anzustehen und zu warten bis sie dran sind, in der Regel ohne murren und knurren.
Beim hochladen meiner Posts sehe ich, daß ich jetzt einen 2. follower habe. Vielleicht ist das gar keine Neuigkeit, und ich hatte es nur nicht gesehen, auf jeden Fall: Willkommen, Hans-Jörg und Kerstin!
Auch wenn das keine sehr gelungene Überleitung ist: zurück zum Thema "laut". Also früher, da hatten wir das große Strandrestaurant, da wurde Merengue gespielt, und im kleinen Bachata, und am Pool dieser Lärm, zu dem unsportliche Mädels jeder Alters- und Gewichtsklasse so unkoordiniert wie möglich die eleganten Bewegungen des körperlich phantastisch definierten Vorturners nachzuempfinden versuchen...könnt Ihr mir noch folgen? Ok., dann habt Ihr mir etwas voraus, also, von Aerobic ist die Rede.
Jede Lärmquelle hatte ihr eigenes kleines Reich, und am Strand war Ruhe, bis auf die Hubschrauber. 
Heute spielen sie Bachata im großen Restaurant, Merengue in der Strandbar, Aerobic immer noch am Pool, aber die neuen, größeren, Lautsprecher stehen jetzt woanders, und wenn man Glück hat und einen guten Platz ergattert, hört man alles auf einmal. Häufig singen die Kellner, und auch die stets fegenden und wischende Putzfrauen bei der Arbeit. Das ist eigentlich schön, aber sie fangen immer ganz spontan und laut damit an, davon dreimal genau hinter mir. Das ist nicht gut für das Herz!
Am Strand hört man jetzt auch noch das Gebrüll der Animation. wegen der neuen Lautsprecher.
Aber nachts, da ist es still. Außer um 3:15, wenn die Disco zugemacht hat, und Horden besoffener Amerikaner laut singend und gröhlend ihren teuren Appartements im Nachbarhotel Iberostar Bavaro zustreben. Was die in unserer Disco machen? Naja, die haben keine. Dort ist alles ganz anders: keine Animation, kein Merengue, noch nicht einmal Kinder sind erlaubt, dafür muß man abends in Anzug und Abendkleid erscheinen. Aber ruhig ist es da. Kein Wunder, da wohnt auch fast niemand.


Donnerstag, 18. Oktober 2012

Mit den Hühnern frühstücken

Heute habe ich es hinbekommen: Frühstück in dem schmalen Zeitfenster zwischen 7:00 und 10:00 Uhr morgens, im frisch renovierten Hauptrestaurant. Der Gästebereich hat auch hier keine Wände sondern nur halbhohe Zäune, und aus dem Garten einerseits und den Wasserbecken andererseits ist dann schon einmal "tierischer" Besuch zu erwarten. Auch wenn sich die Flamingos und der Storch bisher zurückhalten, und die Schildkröten sowie die Karpfen ohnehin, werden die weißgedeckten Tische regelmäßig von kleinen schwarzen rabenartigen Vögeln von Krümeln gesäubert und manchmal von Zuckerpäckchen befreit, und als Highlight sitzt auf dem Zaun mir gegenüber ein dicker fetter Hahn und kräht mit beeindruckender Lautstärke. Ja, laut ist es hier leider: ein wundervoller Marmorboden, zusammen mit massiven Holzpfeilern, die leider aus Beton sind, bis hin zu den beiden riesigen glatten Dachflächen, geben eine Akustik, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Gut, daß ich niemanden zum unterhalten habe. Gegenseitiges Anschreien anstatt ruhigem Gespräch ist ja auch nicht so lustig.
Jetzt hätte ich fast noch den Hauptberuf des Restaurants vernachlässigt. Also, das Buffet, in einem klimatisierten Nebenraum und ohne Tiere, läßt kaum Wünsche offen. Eine wirklich große Auswahl an kalten und warmen Sachen, dazu einen Koch, der Eier und Omelette auf Wunsch macht, einen weiteren an einer Pfannkuchenstation, und eine Köchin, die Obst schneidet, wie man es möchte.
Mittags war ich nochmal dort, auch hier gab es nichts zu meckern. Frisch bekommt man hier Nudeln nach Wunsch, aber das macht ja eigentlich jeder. interessanter ist die Station, wo man Steak und Fisch frisch und wie man möchte bekommt, und eine weitere, wo vom ganzen Braten abgeschnitten wird (von einem Koch, also kein unappetitliches Gemetzel). Heute gab es Truthahn, dazu eine Orangensoße zum reinsetzen (sagt jemand, der die Soße normalerweise auch gerne mal wegläßt).
So, jetzt noch ein Caipi, und dann bin ich reif für den Mittagsschlaf!





Mittwoch, 17. Oktober 2012

Der neue Film

Heute ist schönes Wetter. Kein Wölkchen am Himmel, warm (wie immer), aber weniger schwül. Während ich den ersten Kaffee des Tages auf meinem Balkon genieße, bekomme ich Besuch von einem spatzengroßen (oder besser: spatzenkleinen) Vogel, der sich auch genau so bewegt. Allerdings hat er schwarz-weiß gestreifte Flügel und einen gelben Bauch. Leider gelingt es mir nicht, ihn zu fotografieren, er fühlt sich von dem erhobenen iPad wohl bedroht. Würden wir sicher auch, wenn irgendein Riese ein Garagentor auf uns richtet.
Heute ist so ein Tag, wo man etwas Neues versuchen könnte. So beschließe ich gleich zwei davon: 1. Frühstücken, und 2. im Hauptrestaurant. Das kenne ich noch nicht, denn bei meinem letzten Besuch wurde es gerade renoviert. Bis ich mich aber wirklich auf den Weg mache, hat es schon zu. Da ich heute keine Lust auf das Spätstück am Strand habe, vertreibe ich mir die Zeit bis zum Mittagessen mit dem sammeln von Informationen über mögliche Ausflüge, dem Kauf von neuen Badelatschen, und schreibe das Intro für meinen neuen Film. Er heißt:
QUEENIANA JONES
und das Geheimnis der Messingkugel




Wer mir zuerst schreibt, wie der Name entstanden ist, kriegt eine Einladung zur Premiere. Kleiner Hinweis: die Frage bezieht sich nicht auf den Teil mit der Messingkugel, denn das könnt Ihr nicht wissen.
Ich freue mich schon sehr auf Eure kreativen Antworten, als Kommentar im Blog, oder, wenn Ihr das nicht wollt, als Email, denn die lese ich auch.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Feuchtfröhlich

Ich bin Euch noch die Antwort zum dresscode für das Stammgästetreffen schuldig. Das bleibe ich auch, denn ich war nicht dort. Termin verpennt die zweite. Aber wozu habe ich Urlaub?
Heute schicke ich meine ersten Posts los, und hoffe, daß es auch funktioniert. Da es hier kein WLan auf den Zimmern gibt (aber immerhin Kabelmodems), bleiben zwei weitere Optionen: Internetcafé oder WLan-Zeit kaufen, die Stunde zu 7$, 2 Stunden zu 13$. Prima, nehme ich doch gleich 2! Falsch gedacht, denn die Zeit muß man auf einmal "absitzen". OK, wenn das so ist, poste ich also immer nur alle 3 Tage, das geht auch.
Die Internetverbindung, die man dann z.B. In der Hotellobby oder im Poolbereich nutzen kann, ist sogar einigermaßen flott (jedenfalls für die Karibik) und funktioniert ohne Aussetzer. Was man von der Sonne nicht sagen kann, denn die läßt sich immer wieder von kleinen aber kräftigen Regenschauern vertreten, die plötzlich, überraschend und manchmal sintflutartig auftreten. 
Um die Mittagszeit wird es besonders heftig, und hier zeigt sich das Strandrestaurant flexibel: man akzeptiert nicht nur feuchte Badehosen und -anzüge, sondern jede Art von völlig durchnässter Kleidung, und während man auf der Strandseite die überfluteten Teile des Gebäudes eilig und möglichst unauffällig "trocken legt", bedient man im restlichen Teil die tropfenden Gäste besonders schnell und gut gelaunt mit den gewünschten Getränken. Für mich hat das Wort "feuchtfröhlich" heute eine völlig neue Qualität bekommen.
Und nun noch eine Nachricht für die Fans meiner schrägen Urlaubsfilme: Seit dem dritten Cuba libre heute weiß ich, wie der neue heißen wird.





Montag, 15. Oktober 2012

... Sogar das Wetter

Heute hing an meiner Tür eine Tüte mit einem Iberostar-T-Shirt. Ob das der dresscode für heute abend sein soll? Da sind sie ja recht genau: kein freier Oberkörper in den Strandrestaurants, keine Badekleidung in den Buffetrestaurants, keine kurzen Hosen in den Buffetrestaurants abends, außer klassischen Bermudas, niemals ärmellose T-Shirts in den Buffetrestaurants, und immer lange Hosen in den Spezialitätenrestaurants. All diese Regeln gelten natürlich nur für Männer, Mädels dürfen immer fast alles, außer das mit der nassen Badekleidung, das wird nicht gerne gesehen. Und das mit dem freien Oberkörper würde vielleicht von dem einen oder gerne gesehen, aber...
Sagt mal Leute, habe ich vielleicht aus Versehen Euer Wetter mit eingepackt? Hier ist es zwar schön warm, aber auch ordentlich naß (von oben). Oder treibt gerade wieder ein Tropensturm sein Unwesen, das Flugzeug war nämlich auch ein paar Kurven geflogen, die da eigentlich nicht hingehören. Aber ansonsten ist alles im grünen Bereich, der Regen wird auch wärmer.





Sonntag, 14. Oktober 2012

Fast wie Zuhause...

Ich fühle mich fast wie Zuhause: das Zimmer in meiner Hütte ist nahezu identisch mit dem von vor zwei Jahren ("mein Urlaub und ich"), mit Ausnahme von einem größeren Fernseher auf dem Sideboard, einem kleineren Eiswürfel in der Minibar, statt einem riesigen Bett gibt es zwei große, und der Balkon beherbergt außer Sofa und Tisch nun auch noch zwei Stühle.
Die Hütte liegt zentral in der Hotelanlage, d.h. Es ist überall gleich weit hin und nirgendwo nahe. Man kann halt nicht alles haben. Immerhin wohne ich in der oberen Etage. Die offizielle Begrüßung durch die Reiseleitung heute morgen, zusammen mit dem üblichen Ausflugsbasar habe ich dank der Zeitumstellung verschlafen. Wie kann man so etwas mitten in der Nacht ansetzen, also um 10.30 Uhr? Aber egal, ich wäre sowieso nicht hingegangen.
Inzwischen hat jemand einen Briefumschlag unter meiner Tür durchgeschoben. Darin ist eine Einladung zum Stammgäste-Cocktail für morgen Abend. Schon wieder ein Termin, aber immerhin nicht so früh.
Die Landschaft am Strand zeigt sich ziemlich verändert: Das Restaurant hat keine Wände mehr und dafür neue Möbel, aus dem Holzcontainer mit Kühlschrank und Getränkeausgabe ist eine schicke Strandbar mit überdachter Terrasse geworden, und die noch immer sauber gefegten Wege zum Nachbarhotel, dessen Einrichtungen man mitbenutzen kann, und wo auch mein Lieblingsrestaurant liegt, enden an einem Bretterverschlag, wo etwas von Renovierung steht. So etwas sollte man eigentlich vorher wissen, oder?
Immerhin - der Strand ist noch fast der alte, auch wenn die letzten Stürme wohl einiges weggeknabbert haben. Aber trotzdem ist noch mehr als genug Platz für alle, auch für die vielen Algen. Ach nein - die werden gerade weggebaggert. Das haben haben wir so auch erwartet.


Samstag, 13. Oktober 2012

Jetzt geht' los!

Ein kalter sonniger Samstag, alles ist fertig und alle sind am Bahnhof. Ok, ich will den Spruch mit den vollen Zügen nicht überstrapazieren, aber so ist es eben...
Aber - die Fahrt ist ruhig und kuschelig, selbst die Handys klingeln nur leise. Die einzige Lärmquelle ist ein Frau aus den Neuen Ländern, die wohl ein Buch über Emanzipation geschrieben hat und das nun mit einer zufällig mit am Tisch sitzenden Lektorin lautstark diskutiert. 
Am Ende der rütteligen (und ab Frankfurt richtig vollen) Fahrt erfahre ich durch gutes Zuhören, daß heute in Hessen die Herbstferien beginnen. Also ist nicht nur der Flughafen voll, sondern auch die Halle mit den Eincheckschaltern. Zum Glück gibt es für die Pasagiere oberhalb der Holzklasse einen eigenen Schalter, und das Schlange stehen entfällt damit.
Als ich später an Bord gehen will, leuchtet beim Einlesen meiner Bordkarte ein rotes Licht auf (Grün wäre richtig gewesen), es piepst wie im Supermarkt, wenn man Alkohol kauft oder falsch ausgezeichnete Bananen, und sie überreichen mir eine neue Karte. Irgendwie ist die von mir gebuchte 2. Klasse zu voll, und da haben sie mich als einen der seltenen Einzelreisenden, in die 1. Klasse geschoben, for Free. Ganz schön viel Rüsseltier für den Urlaubsanfang, oder?
Mein Sitznachbar, auch in den mittleren Jahren, muß geschäftlich nach Santo Domingo, war schon fast überall, aber noch nicht in der Dom. Rep., und sieht fast aus wie der Sternekoch Rosin. Wir quatschen uns richtig fest, und die 10 Stunden bis zur Landung vergehen wie im Flug (welch ein Quatsch, wir fliegen doch wirklich)
Im Hotel, rechtzeitig zm Abendessen, verzichte ich nach den vielen Kalorien und Getränken an Bord auf weiteres, und falle nach 24 Stunden gerne ins Bett.


Donnerstag, 11. Oktober 2012

Dem Sommer entgegen

Was ist exzentrisch? Ganz einfach - wenn man einen ganzen langen Sommer lang tagtäglich unter der Hitze stöhnt, hinter heruntergelassenen Rollos auf den Abend wartet, weder Freibäder noch Biergärten besucht (höchstens Tanzabende in klimatisierten Räumen) und dann, kaum nachdem die Temperaturen mehr nach Glühwein als nach Eis rufen, ein Flugzeug besteigt und in eine tropische Gegend fliegt.
OK - dann bin ich eben exzentrisch und wünsche Euch für die nächsten knapp drei Wochen wieder viel Spaß mit meinen kleinen Reisegeschichten.





Euer 

Captain Spareribs

Heimkehr

Heute geht es nach langer, langer Zeit wieder nachhause. Hoffe ich, denn seit dem letzten Wochenende fällt überall in Deutschland Schnee, je...