Mittwoch, 22. März 2023

Der Beginn einer langen Reise

Hallo, Ihr Lieben. Bevor ich mit meinen Geschichten loslege, beschmeisse ich Euch erst einmal mit einer selbst gemachten Landkarte meiner neuesten Reise. Grob geschätzt sehen wir jetzt einem kompletten Monat entgegen, in denen ich entschleunigte 15.000km zurück legen werde, nur zu Land und zu Wasser. Das braucht natürlich Zeit und verspricht viele wilde Geschichten, denn irgendwie ziehe ich so etwas an.



Und schon geht’s los. Wie Ihr vielleicht erkennen konntet, läuft die erste Etappe von Nürnberg nach Bremerhaven, was gar nicht so weit ist: Man fährt früh um 7.33 mit dem Zug los und kommt ca. 12.30 Uhr in Bremerhaven an. Dann mit einem der vielen Taxis zum Cruise Terminal, wo mein boarding slot von 13.00 bis 14.00 Uhr ist (ein Überbleibsel aus Coronazeiten, um größere Menschenmengen besser zu verteilen.) Ich habe so etwas schon zweimal gemacht, einmal direkt nach Hamburg, einmal nach Kiel, hat immer super funktioniert, in den Jahren 2010 und 2013. Wäre also kein Problem, morgen früh los zu fahren und es wieder so zu machen.


Aber wir haben 2023, ich bin seit fünf Jahren im Ruhestand und muss nicht mehr mit Urlaubstagen geizen. Und bin wie fast alle anderen einen Tag früher losgefahren. Um 7.33 mit dem Zug Richtung Hamburg. Ganz pünktlich ist er nicht, aber da kann er nichts für, weil auf der Strecke ein Notarzteinsatz stattfindet, was zu Verzögerungen führt. Um 10.32 komme ich in Hannover an und fahre um 10.45 mit dem nächsten ICE nach Bremen weiter, wo ich…halt, stimmt nicht, denn die Deutsche Bahn hat zwischenzeitlich eine halbe Stunde verbummelt, kommt erst kurz nach 11.00 in Hannover an, und mein Anschluss ist natürlich weg, und damit auch der Komfort eins ICE in der 1. Klasse, dessen Ticket ich für ganz wenig Geld buchen konnte. Egal, es muss ja weiter gehen. Für kurze Zeit lockt ein Regionalexpress um 11.20 Uhr, der sogar bis Bremerhaven durchfahren würde, wenn er nicht kaputt gegangen wäre und durch einen Busersatzdienst ersetzt werden müsste, der dann allerdings auch nicht zu Verfügung steht, wahrscheinlich, weil man den Zündschlüssel nicht findet, was heißt, dass man die Verbindung einfach mal gar nicht bedient. Der nächste RE um 12.20 kommt dann aber und damit stirbt die Hoffnung, wenigstens einmal auf meinen alten Witz mit den vollen Zügen verzichten zu können. Verständlicherweise ist er diesmal ganz besonders voll, weil die 11.20-Leute auch alle mitfahren wollen. Aber immerhin gibt es einen freien Klappsitz direkt vor der Klotür, und nach gut 2 1/2 Stunden Geschaukel empfängt mich Bremerhaven mit Regen und der Bestätigung, dass es echt besser war, heute schon zu anzukommen.

Für die letzten paar Kilometer zum Hotel gönne ich mir eins der vielen Taxis, die vor dem Bahnhof auf Kundschaft warten…sollten, es ist kein einziges zu sehen, aber Dutzende von Reisenden noch vor mir, bei kaltem, regnerischen Wetter. Alternativ frage ich Herrn Google, wie das denn mit den Öffis so wäre, und bekomme zur Antwort, dass das schon ginge. Ich erfahre die richtige Buslinie, wo die nächste Haltestelle ist, und auch die richtige Richtung, aber nicht, wo ich aussteigen muss. Egal, dass kann ich ja den Busfahrer fragen, schließlich spreche ich die Landessprache. Also ich, er nicht so gut. Und mein Hotel kennt er auch nicht, ebensowenig die Adresse. Aber er ist gefällig, fragt über Funk seine Zentrale, wo eine Diskussion entsteht, aus der eine Antwort generiert wird: Nähe Stadthalle. Davon hatte ich gelesen, dass mein Hotel in der Nähe der Stadthalle liegt, und bin guter Dinge, auch im richtigen Bus zu sitzen. Und tatsächlich ist die Zielhaltestelle praktisch vor dem Hotel.

Ich beziehe ein hübsches Zimmerchen mit den Ausmaßen einer Puppenstube, mit dem kleinsten Safe den ich je gesehen habe, gehe noch etwas essen, und schreibe dies hier. Und dann verabschiede ich mich für vier Wochen vom schnellen und vor allem kostenlosen Internet, und teilweise sogar ganz davon. Denkt Euch also nichts, wenn Ihr mal ein paar Tage nichts von mir lest. 





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