Samstag, 25. Mai 2019

Der allerletzte Tag

Zwölf Uhr mittags, der Koffer ist gepackt. Das muss er auch, denn gleich kommt die Putze und kehrt mich aus dem Zimmer. Ach nein, die streitet ein ganzes Stück weiter mit ihrer Chefin. Ich gehe trotzdem, ziehe den großen Koffer nicht ohne Mühe zum Aufzug, um ihn dann drei Etagen tiefer schwitzend einmal quer über die glühendheiße Anlage bis hin zur Rezeption zu zerren. Leider hat der Aufzug seit neuestem die Dackelkrankeit: Drückt man im 3. Stock den Rufknopf, kommt er oder auch nicht. Kommt er nicht, steht er mit offener Tür im 2. Stock. Dann könnte man eine Etage nach unten laufen und dann einsteigen und weiter nach unten fahren. Oder auch nach oben. Heute habe ich aber den Koffer dabei, den müsste ich vor der Aufzugtür im 3. Stock stehen lassen. Das möchte ich nicht. Ich könnte ihn auch die zwanzig Stufen bis zum 2. Stock tragen. Das möchte ich erst recht nicht. Also muss ein Plan B her.  Und der bedeutet, ich ziehe den Koffer in den offenen Gängen im 3. Stock durch den größten Teil des riesigen Gebäudes, bis zu der Stelle, wo die Zwillingsaufzüge sind. Wie immer, rufe ich den linken, und wie immer, kommt der rechte Aufzug. Ich glaube wirklich, links ist gar keiner. Unten angekommen, geht es noch fünfzig Meter weiter durch die schwüle Hitze, und dann in die leicht muffige Eingangshalle. Der Rezeptionist nimmt huldvoll meine Schlüsselkarte entgegen, winkt mich weg, und vergisst in seiner dominikanischen Gründlichkeit, dass ich auch die Karte für mein Strandtuch abgeben müsste. Die habe ich auch gar nicht, darum lege ich ihm - nicht ohne Schadenfreude - alternativ das noch ziemlich nasse Handtuch auf die Theke. Koffer in den Warteraum, und weil es noch kein Mittagessen gibt, geht es erst einmal in die Bar. Und während ich mir den letzten Cuba Libre dieser Reise schmecken lasse, beobachte

ich wieder einmal Menschen: eine frisch angereiste amerikanische Gruppe sehr junger, meist weiblicher Mitglieder, die binnen Minuten die gesamte Cocktailkarte bestellen, alles gegenseitig probieren und nichts schmeckt, aber alles wirkt. Oder zwei Paare aus Dunkeldeutschland, die mir schon länger auffallen, ein junges, bestehend aus einer coolen Blondine und einem sanft aber sehr männlich wirkenden Kraftprotz, und ein ganz junges, bestehend aus einem Boygroop-Softie und einer Barbie-Zicke. Die Blondine wirkt sehr relaxed und abgeklärt, und kümmert sich mit der Hingabe einer großen Schwester um die Barbie, die von Tag zu Tag - sagen wir - emotional ein wenig instabiler wirkt. Hatte sie Anfangs ihre "Auftritte" noch genossen, wenn sie aufgestylt und mit Model-Lächeln im Speisesaal erschien (eine Dreiviertelstunde nach den drei anderen, was sich auf ein gemeinsames Essen eher kontraproduktiv auswirkt), schien sie über die Tage immer unzufriedener und begann augenscheinlich ihr Interesse vom Bubi zum Mann zu übertragen, also auf den der Blondine, was diese nicht störte, und ihr Partner lediglich mit Höflichkeit beantwortete. Ab und zu ging er mit Barbie zum Rauchen, was ihr gefiel, sie augenscheinlich stolz machte, und was ihrem Freund nicht passte. Ob es an ihrem Interesse an dem anderen Mann oder nur am Rauchen lag, konnte (und wollte) ich nicht ermitteln. Jedenfalls zeichneten sich  Unterhaltungen zwischen Barbie und Bubi gegen Ende der Reise dadurch aus, dass Barbies keifende Stimme immer dann zu hören war, wenn sie das Wort an Bubi richtete. Wenn überhaupt.

Kurz vor Abflug habe ich sie dann aus den Augen verloren: Blondine und Kraftprotz in vertrauter Einigkeit, Bubi niedergeschlagen und mit hängenden Schultern, und Barbie mit zickigem Gesicht allein: Im Flugzeug, und auch in Frankfurt, wo sie am Kofferband allein mit ihrem riesigen Koffer kämpfte. Ich vermute, auf der Hinreise hatte sie noch Hilfe.
Zurück zur Bar, denn ich kann einfach nicht aufhören, ohne noch einmal über die Dominikaner her zu zi.. ich meine, von den Dominikanern zu erzählen. Also - ich sitze an der Bar, wie schon erwähnt, vor meinem letzten Caipi, der sich dem Ende zu neigt. Eine Küchenhilfe kommt rein mit einem Servierwagen voller frisch gespülter Gläser. Es sind Weingläser, aufrecht stehend, und die Küchenhilfe setzt sie auf die Theke um, indem sie von oben immer in drei Gläser hinein greift und sie umstellt. Zweifellos hat sie gewaschene Hände, aber so etwas ohne Handschuhe ist dann doch etwas unhygienisch. Aber gut, wir sind hier in der Dom.Rep., denke ich mir, da haben sie es nicht so mit Qualität. Erst recht nicht mit Qualitätskontrolle, außer bei den Zimmermädchen. Aber es ist wie in einer dummen Komödie: die Küchenhilfe verschwindet, und keine fünf Minuten später erscheint eine kleine. spanisch aussehende Frau mit Haarnetz, sehr strengen Gesichtszügen, dicker Brille, und - nicht ganz passend dazu - einem rosa T-Shirt, das mit pinkfarbenen Herzen bedruckt ist. Im Arm trägt sie ein Klemmbrett für Notizen, und die Hände stecken in blütenweißen Handschuhen. Hinter ihr laufen der Küchenchef sowie zwei Herren vom Management und saugen jedes ihrer Worte auf. Klar zu erkennen: die kleine Dame hat eine wichtige Funktion, vielleicht kommt sie sogar direkt aus der Firmenzentrale auf Mallorca. Sie führt ein strenges Regiment, und ist so klein, dass sie kaum über die Theke schauen kann. Und vielleicht bringt ihr genau das den richtigen Blickwinkel, denn zielstrebig geht sie auf die frisch aufgestellten Weingläser zu, und präsentiert ihrer Begleitung und dem anwesenden Personal die Fingerabdrücke, die die Küchenhilfe auf, besser gesagt in den Gläsern hinterlassen hat. Eifrig notiert die kleine Frau den großen Mangel und lässt die Herren vom Management die beanstandeten Gläser wegräumen. Danach zieht die Karawane weiter. In einem europäischen Fünf-Sterne-Hotel würde sich das Personal jetzt wahrscheinlich betreten ansehen und leise über das diskutieren, was die QS-Dame gerade verlangt hat, mit dem Ziel, es das nächste Mal besser zu machen. Anders hier: Als sie außer Sicht- und Hörweite ist, beginnt das Personal, sich lautstark über die gerade erlebte Aktion lustig zu machen und herzhaft zu lachen. Wir sind halt nicht auf Mallorca.
Ich trabe zum letzten Mittagessen, sozusagen der "Henkersmahlzeit" vor der Heimreise. Man merkt, dass der Küchenchef heute anderweitig beschäftigt war, und so fällt der kulinarische Abschied leicht. Der andere auch. Früher wollte ich häufig auch nach einer langen Reise nicht so gerne heim in den täglichen Wahnsinn, aber seit ich immer Urlaub habe, ist es zuhause auch ganz angenehm.

In diesem Sinne bedanke ich mich bei Euch, dass Ihr es so lange mit mir ausgehalten habt, und freue mich auf unsere nächste gemeinsame Reise.

Euer
Captain Spareribs

Freitag, 24. Mai 2019

Der letzte Tag

Auch der längste Urlaub geht vorbei, und dieser hat sich tatsächlich manchmal etwas gezogen. Er war aber auch nicht gerade kurz. Doch heute legt er sich noch einmal richtig ins Zeug. Die Luft zwitschert und die Vögel sind lau - quatsch, anders herum, nach Tagen drückender Schwüle kann man wieder durchatmen, und - das Meer ist schön warm, gleich von Anfang an. Das hätte es echt früher machen können. Abgesehen von der lauten Strandbespaßung ist alles perfekt. 


Aber da - aus dem Osten nähert sich eine fiese, dunkle Regenwolke. Sie kommt immer nächer. Die wird doch nicht - aber da biegt sie ab, fliegt einen Schlenker, und ergießt sich über das benachbarte Iberostar-Resort. Glück gehabt. Aber nur für ein paar Stunden. Dann ist sie zurück und gibt alles. Ich freue mich auf den gemäßigten Regen in Deutschland.







Donnerstag, 23. Mai 2019

kulinarische Impressionen

Ich muss sagen, die Küche gibt sich hier immer sehr große Mühe. Besonders abends, besonders optisch. Und dennoch - man liest immer wieder, das Essen hier sei eintönig. Und wisst Ihr was - es stimmt leider. Aber das liegt an den Gästen selbst, denn warum nehme ich denn jeden Tag das gleiche vom Buffet? Muss ich das? Auswahl wäre da. Ich beschreibe mal das Abendangebot: Man kommt rein, und stolpert praktisch über ein kleines Spezialbuffet für Süßigkeiten, das jeden Abend anders ist. Zwei Beispiele:





Dann kommt das große, normale Süßigkeiten- und Eisbuffet, dahinter die Salate und Vorspeisen.


Wir gehen zurück, und bewegen uns an der Wand entlang. Da gibt es Pizza, Pasta, Bruschetta und sogar eine Suppe. Der Weg führt zu einer großen hufeisenförmigen Theke mit warmen Sachen: Eine Seite Fisch und Muscheln, die andere Fleisch und etwas Vegi, dazwischen Gemüse und andere Sättigungsbeilagen.
Dann kommt eine kleine Ausgabe, jeden Tag anders: Serranoschinken, frisch geschnitten, Crepes, manchmal sogar Sushi nach Wunsch, direkt zum drauf warten. Also, Sushi gibt es immer, aber auf Wunsch, das ist die Ausnahme.


Dann kommt noch ein Burger- und ein Asiabuffett, und am Schluß schneidet ein Koch vom ganzen Braten, oder er hat eine Paella.
Natürlich schmeckt nicht immer alles gleich gut, die Schweinesteaks zum Beispiel, und auch manche Fische, sind "tot gebraten", dafür könnten die morgendlichen Spiegeleier oft noch etwas länger. Aber was immer unfassbar lecker schmeckt: Es gibt jeden Mittag und jeden Abend ein Schmorgericht, also irgendeine Art von Gulasch oder boeuf stroganoff. Die absolute Geschmacksexplosion ist Ziegengulasch, aber vorsicht: dominikanische Köche zerlegen das Fleisch mit der Axt, auch im kleinen, daher könnte ein Knöchelchen dazwischen sein.

Mittwoch, 22. Mai 2019

Haustiere sind verboten

Also, was Tiere betrifft, da sind sie hier bei RIU knallhart. Ich verstehe das ja zum Teil, denn ich mag auch keine Ameisen im Glas oder Käfer im Zimmer. Aber man muss es ja nicht übertreiben. Während beim Nachbarn Iberostar Hühner, Störche, Schildkröten und Karpfen frei herum laufen (OK, die letzteren nicht, weil sie nicht können, aber sie dürften,) werden bei uns schon die Krähen, Elstern und Tauben in der Gartenanlage misstrauisch beäugt, und noch mehr der halbwilde Hund, der sich vor kurzem in die Anlage verirrt hatte. Das ist so eine gut kniehohe kurzhaarige sandfarbene Rasse, die weder bellt noch mit dem Schwanz wedelt. Er schien sich aber mit einem Touristenpaar recht gut zu verstehen.
Und neulich früh, sehr früh, sehe ich unter einem Tisch im Speisesaal vier weiße Pfötchen vorbei huschen. Da hat sich doch tatsächlich ein Kätzchen eigeschlichen! 


Als sie eine Weile da ist, bemühen sich die Kellner viertelherzig (das ist noch weniger als halbherzig) das Tierchen einzufangen oder zu verscheuchen. Die Flucht gelingt, doch wenig später muss ich feststellen, dass sie aufgegriffen wurde. Draußen, nicht weit vom Restaurant, steht ein strahlender Tourist mit der Katze in den Armen, wo sie sich offensichtlich sehr wohl fühlt. Hoffentlich hat er jetzt keine Flöhe.

Dienstag, 21. Mai 2019

Lautstark am Strand

Klingt wie "schlaflos in Seattle", und ist auch so etwas ähnliches. Während man an "normalen" Tagen am Strand zwischen 7:00 und 10:00 und ab 17:00 Uhr viel und dazwischen einigermaßen seine Ruhe hat, klappt das an Wochenenden nur in Ausnahmefällen. Neben den normalen Urlaubern sind Freitag abend auch noch die Wochenendgäste angereist, aus USA natürlich und sogar dominikanische Landsleute der oberen Einkommensgruppe. Und alle haben nichts besseres zu tun, als hier ihr Geld loszuwerden. Das denken zumindest die illegalen Händler für Schmuck, Sonnenbrillen, Zigarren und Tauchausflüge, kurz "Strandpiraten" genannt, und preisen lautstark an, was sie im Angebot haben. Zwischenzeitlich wird ein Segelboot nach dem anderen zu Wasser gelassen und die Motoren der Schleppboote von Banane und Parasailing gestartet. Oben drüber zieht der Rundflug-Hubschrauber alle 15 Minuten brummend seine Runden. An der Bar wird laute Musik gespielt, die sich mit der lauten Musik der Animation mischt, die gerade stretching, Aerobic, Bachata und Wassergymnastik anbietet, in dieser Reihenfolge und alles mit lauter Musik verbunden. Und im akustischen Kreuzfeuer all dieser sounds gibt es tatsächlich Leute, die - am Pool liegend - einen eigenen bluetooth-Lautsprecher betreiben, aus dem nochmal etwas anderes quäkt. Also, ich glaube, gesund ist das nicht. Gesund dagegen ist sicherlich das frisch gekochte Mittagessen im Strandlokal, und da gehe ich hin. Schön ist es da, und bis auf die üblichen Koch- und Essengeräusche kaum etwas zu hören. Bis nebenan Tische zusammen geschoben werden und eine amerikanische Großfamilie mit drei kleinen Kindern zwischen zwei und vier Jahren Platz nimmt. Kein Problem, denn amerikanische Kleinkinder gelten allgemein als brav und wohlerzogen. Das Essen wird geholt - immerhin dürfen die Kinder nicht selbst im Bufett herumplanschen - und irgendetwas ist nicht nach dem Geschmack der ältesten Prinzessin, was sie mit langgezogenen, kräftigen und unartikulierten Tönen äußert. Bis dahin hatte ich sie noch als recht niedlich empfunden, aber eine große Karriere kann ich ihr aufgrund ihrer performance leider nicht voraussagen, nicht als Sängerin, und nicht als Feuerwehrsirene, da sie weder eine schöne Stimme hat, noch den Ton halten kann. Dabei kümmern sich doch beide Elternteile aufopferungsvoll um ihre - smartphones. Nachdem mein Salatteller leer ist, und ich wenigstens das Hauptgericht einigermaßen in Ruhe genießen möchte (schließlich sitzt die kleine Lärmquelle nur etwa 2m von mir entfernt), suche und finde ich den Blick der Mutter (während der Vater in sein Spiel vertieft ist), strahle sie an und lege dann, als sie zurück lächelt, ganz viel Bedauern und Verständnis in meinen Blick. Bevor der Vater aufmerksam wird, reißt der Kontakt ab, kurz danach auch der Krach. Vielleicht, weil man ihn bis zum Buffet, wo ich inzwischen bin, sowieso nicht hört. Als ich zurück komme, sehe ich auch sofort, warum. Die Mutter hat - vorsichtshalber bei allen drei Kindern, obwohl die kleineren bisher völlig ruhig und brav waren - die ultimative Geheimwaffe gezogen, die inzwischen schon bei kleinsten Kindern, sobald sie sitzen können, zur Standardausstattung jedes Kinderwagens und jedes Kinderstuhls gehört: pro Kind ein eigenes tablet mit irgendwelchen dummen Kinderfilmen drauf. Das kann das laute Mädchen perfekt bedienen, aber Sätze von mehr als zwei Wörtern sagen, das kann sie noch nicht. Und selbst diese ein bis zwei Wörter verstehe ich nicht, obwohl ich ihre Sprache fließend spreche. Hoffen wir mal, es liegt nur an einer Mischung von Brooklin-Dialekt, kindlicher Zungenunfertigkeit und durch unnötiges herumschreien erzeugte distortion, sonst kann sie früher schreiben als sprechen.

Nachdem ich mich jetzt nach dem Frauen- auch noch zum Kinderfeind geoutet habe (was nicht stimmt, ich mag Kinder, nur nicht die Geräusche die sie ausstoßen, und wenn überhaupt, bin ich nur kein Freund von Eltern, die ihre Kinder nicht erziehen, und selbstverständlich geht es hier natürlich nur um Kinder von Trumpies) kehre ich zurück zu erwachsenen Lärmbelästigungen.

Ich denke, sie haben an der Rezeption einen Zettel mit der Aufschrift: "besonders laute Menschen bitte ins Zimmer 3134 einbuchen". Das ist genau neben mir, spiegelverkehrt zur Wand, wo der Fernseher hängt. Das hört man dann auch, laut und deutlich, ist aber nicht das Problem. Auch nicht der laut rauschende Whirlpool, der häufig benutzt wird, oder die gut gepolsterte Spielwiese, die zwar nicht knarzt und quietscht, aber manchen Benutzern viel Spaß macht, woraufhin sie selber seltsame Töne ausstoßen. Das ist auch noch nicht das Problem, warum auch. Am besten funtioniert der Schallschutz Richtung Balkon, die Schiebetür in Kombi mit den Schallschutzvorhängen hält richtig gut dicht, jedenfalls meistens. Was man von der Eingangstür nicht sagen kann, die hat keine Dichtung, und unter ihr könnte man locker einen Otto-Katalog durchschieben. OK, das ist übertrieben. Aber die Gelben Seiten passen durch, ohne Problem. Dementsprechend hört man jedes Wort, jeden Schritt und jeden Putz- oder Servierwagen, der draußen auf den hallenden Fliesen vorbei kommt. Da gewöhnt man sich schnell dran, also im Normalbetrieb. Aber es gibt nichts, was sich nicht steigern ließe. Da war das Ende der ersten Woche, als gegen 21:00 Uhr der Nachbar anfing, womit auch immer, massiv auf seinen safe einzuschlagen. Es klang wie ein Vorschlaghammer, wobei ich nicht glaube, dass er einen dabei hatte. Parallel dazu beschimpfte er lautstark und abwechselnd den safe und seine heftig zurück keifende Frau. Der Grund ist leicht zu erraten: die massive Metallbox ging nicht auf, und keiner wusste mehr die (im übrigen selbst vergebene!) Kombination. Meistens ist es 1-2-3-4, die Menschen sind ja in der Regel sehr kreativ. Während Mann und safe die Kräfte messen, googelt die Frau mit Hilfe ihres smartphones die Telefonnummer des Hotels, wird dreimal verbunden und packt dann in ihre Beschwerde so oft das Wort "fucking" wie ich es bei nur zwei Sätzen nie für möglich gehalten hätte. Wie bei RIU üblich, verspricht man vermutlich umgehend Abhilfe zu schaffen, denn schon Minuten später klopft ein Security-Mann sanft an der Tür des Nachbarn, und die wuchtigen Schläge gegen den safe sowie das Geschimpfe hören kurzzeitig auf. Übrigens wäre er noch viel schneller da gewesen, wenn die Frau das normale Telefon neben dem Bett als solches erkannt und einfach den Knopf neben der Aufschrift "recepcíon" gedrückt hätte. Billiger wohl auch. Aber egal, der Helfer ist da, und er könnte mit einer Spezialkombination sofort den safe öffnen. Macht er aber nicht, er beharrt darauf, vorher die Pässe der Zimmerbewohner zu sehen. Die sind im safe, worauf der Sicherheitsmann von selber hätte kommen können. Und selbst, wenn alles ein fake ist, und da ganz andere liegen, dann könnte er immer noch den safe wieder schließen und die "Gäste" erst einmal mitnehmen. Aber dieser Gedankengang ist vielleicht zu komplex für einen dominikanischen Sicherheitsmann, der mit einem riesigen Schlagstock bewaffnet ist. Die ganze Prozedur wird dadurch, dass beide Parteien keine gemeinsame Sprache haben, nicht gerade erleichtert. Zum Glück kommt gerade noch ein Kellner vorbei, vermittelt, der safe wird geöffnet, die Hotelangestellten gehen wieder, Ruhe kehrt ein. Für Sekunden, bis die Frau beginnt, ihren Mann in den höchsten Tönen voll zu keifen. Aber der macht jetzt das einzig richtige und antwortet erst knapp, dann einsilbig, und dann gar nicht mehr.

Der Rest der Nacht verläuft ruhig und friedlich, bis auf ein mühelos den Schallschutz durchdringendes Open-Air-Konzert um 23:00 Uhr, und besoffene Gröl-Touristen auf den Gängen um 0:30, 2:00 und 2:30 Uhr. Ach ja, sowie eine Horde laut quietschender Teenies auf der Straße unter meinem Balkon, als die Disko kurz nach 3:00 Uhr schließt. Danach kann ich gut schlafen, lange und erfrischend, bis mich die Frühschicht der Küchenbrigade zu Dienstbeginn laut und fröhlich singend weckt. So gegen 5:30 Uhr.






Montag, 20. Mai 2019

Internationale Geldgeschäfte

Heute ist der Tag der Meere, der sich für nachhaltigen Fischfang und gegen die Ausrottung von Speisefisch richtet. Nachhaltiger Fischfang wird aus meiner Sicht seit Jahrzehnten betrieben, leider so nachhaltig, dass die Fische gar keine Zeit mehr zum Nachwachsen haben und aussterben. Aber das ist - glaube ich - nicht gemeint. Ich selbst werde heute einen kleinen Beitrag gegen die Ausrottung von Speisefisch leisten, indem ich außerhalb des Hotels esse, in einem Restaurant, wo es garantiert keinen Fisch gibt. Aber ganz von vorne.

Wisst Ihr, was eine Mädchenantwort ist? Da ich keine Germanistikausbildung habe, nur Sportpsychologie kenne, und zu dem Phänomen auch nichts im Internet gefunden habe, höchstens bei Mario Barth, nenne ich das einfach mal so. Die Bedeutung ist: du stellst eine Frage, bekommst aber eine Antwort, die mit dieser Frage wenig oder gar nichts zu tun hat. Man kann das auch als Akademikerantwort bezeichnen. Besonders die Gesellschaftswissenschaftler und BWLer sind darauf trainiert, auf Fragen, die sie nicht verstanden haben oder deren Lösung sie nicht kennen, mit einem Schwall von bedeutungsfreien aber wichtig und gebildet klingenden Worten zu antworten. Auf niedrigerem Niveau, noch aus dem Mittelalter stammend,  kann man bei uns in Nürnberg auch zu hören kriegen, idealerweise im breitesten fränkisch: "das hätte Dir der an der Fleischbrücke auch sagen können!" Erklärung auf Wunsch persönlich.

Beispiel einer Frage-Antwort-Kombi mit halbwegs verwendbarer Antwort. Er: "geht die Heizung linksherum auf?" - sie: "nein, nein, die geht rechtsherum zu!"

Beispiel mit völlig unbrauchbarer Antwort. Situation: im Auto, an einer roten Ampel, er am Steuer. Er: "müssen wir jetzt rechts oder links weiter?" - sie, mit leicht gereiztem Unterton: "die Ampel ist rot!". Und nachdem ich mit solchen Sprüchen nie eine Freundin finde, wird der Spieß jetzt umgedreht. Mädchenantworten bekommt man nämlich nicht nur von Mädchen, wie das folgende Gespräch in einem Nürnberger Krankenhaus zwischen Arzt und Patientin beweist. Er: "und nächste Woche melden Sie sich dann in einer Spezialklinik, der LMU in München!" - sie: "und wo ist die genau?" - er: leicht zu finden, ich habe da studiert!" ??? OK, aber eine Akademikerantwort war das nicht, er zumindest wusste ja wohin. All diese Beispiele sind nicht erfunden, ich habe sie alle selbst erlebt. So weit die Einleitung.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein ganz großer Fan vom Hard Rock Cafe bin, und meistens irgendwelche Oberteile dieser Marke trage. Übrigens die einzige Markenkleidung, für die ich Geld auszugeben bereit bin. Seit ich 2011, bei einem Ausflug nach Santo Domingo, zufällig in ein HRC reingeraten bin, weil ich einen Kaffee trinken wollte, (alles lacht, ist aber nicht erfunden!) und das Konzept noch gar nicht kannte, besuche ich jedes erreichbare HRC auf der Welt, decke mich mit Klamotten ein, neuerdings auch mit drum sticks (also, nicht denen zum grillen natürlich, sondern richtigen, koste es was es wolle, was es zum Teil auch tut) und gehe essen, wenn die Zeit es erlaubt (bei Schiffsreisen nicht immer einfach). Bis vor kurzem lag das HRC in Santo Domingo taktisch an einer sehr günstigen Stelle, gegenüber der Santa-Maria-Kathedrale, und weil die TUI-Ausflüge nach der Kathedralenführung immer Freizeit angeboten hatten, notfalls auch schon vorher, war ich da praktisch schon vor der Tür. Nun hat sich Santo Domingo weiter entwickelt, wie man auch an den Mieten sehen kann, und ein neues Einkaufszentrum wurde gebaut, die blue mall. Und dahin ist jetzt auch das HRC umgezogen. Wo ungefähr das sein soll, hatte ich noch zuhause schnell heraus gefunden, doch weder google maps noch apple Karten fanden es nötig, zur besseren Orientierung auch noch einen Entfernungsmaßstab in den Stadtplan einzublenden. Aber wie es der Zufall so will -im Flugzeug neben mir saß ein Dominikaner. also, dachte ich, er sah so aus, nur größer, und er hatte seine Filme auf spanisch angesehen. Tatsächlich ist er Schwabe, Unternehmer, lebt seit vielen Jahren in Santo Domingo. Ich erzähle vom HRC, frage, wie weit die blue mall von der Kathedrale weg ist, und er sagt "das ist ganz in der Nähe wo ich wohne!". Vielleicht sollte ich die "Mädchenantwort" umtaufen, eventuell auf "Schwabenantwort?". Im Laufe des Gesprächs (ist ja ein Fernflug) erfahre ich dann doch noch, was ich wissen möchte (ist zu weit), und hake Santo Domingo daraufhin nicht ohne Bedauern ab.

Der nächste Morgen. Empfang bei der Reiseleitung. Die ist weiblich, spanisch, winzig klein, und ich bekomme eine neue Art der Mädchen-/Schwabenantwort. Wir haben hier eine Abart der Rote-Ampel-Geschichte, eine Frage wird völlig korrekt beantwortet mit null hilfreicher Information.

Ich weiß ja, dass es früher in Punta Cana, in einem nahegelegenen netten Einkaufszentrum, auch ein HRC gab. Danach frage ich. Nein, ist die Antwort, alles geschlossen, HRC gibt es nur noch in der blue mall. Hand aufs Herz: wer von Euch würde aus dieser Antwort ablesen, dass es noch eine weitere blue mall gibt, nämlich in Punta Cana? Keine alte Sau, das ist meine Meinung. Aber es gibt, wie ich später von einem riesigen dominikanischen Reiseleiter (der Urlaubsvertretung) erfahre, nahe dem Flughafen. Die Taxikosten sind zwar hoch, liegen aber nur bei der Hälfte eines sinnlosen Ausflugs nach Santo Domingo. Auf Anraten des RLs bestelle ich das Taxi bei der Rezeption vor für heute, 11:00 Uhr, zu einem günstigen Preis.

So wie man mich erzogen hat, warte ich seit 10:45 Uhr. So wie ich mich erzogen habe und die Dom.Rep. kenne, verliere ich erst um 12:00 Uhr die Geduld, gehe zur Rezeption und informiere sie freundlich aber bestimmt über die Zuverlässigkeit der dominikanischen Taxifahrer im allgemeinen und des vereinbarten Termins im besonderen. Das lässt die Rezeptionistin aus dem Haus RIU aber nicht auf sich sitzen, und tatsächlich finde ich mich zwei Minuten später wieder in einem Taxi mit dem gewünschten Ziel. Warum ich reservieren sollte, möchte ich hier nicht weiter diskutieren.

Die blue mall ist ein riesiges Einkaufszentrum voller teurer Läden, extrem großzügig, jedoch ohne Kunden, wie ich es in Deutschland noch nie gesehen habe. Der Taxifahrer setzt mich vor einem Nebeneingang ab, erklärt mir den kurzen und einfachen Weg zum HRC und verspricht, mich zwei Stunden später wieder abzuholen. Klappt wahrscheinlich, denn Geld hat er noch keins gesehen. Ich gehe also rein, und tatsächlich, einmal um die Ecke stehe ich vor dem Hard Rock Café. 

Bühnenoutfit von Gwen Stefani
Die Tür muss ich selber aufmachen (früher, in Santo Domingo, hatten sie tatsächlich weibliche Türöffner), aber dann stürzen sich sofort zwei hübsche Mädchen auf mich und fragen nach meinen Wünschen. Da die eine von beiden Kellnerin ist, ich aber erst einmal einkaufen möchte, zieht sie sich wieder zurück. Die Verkäuferin, noch sehr jung, und offenbar im Verkauf unerfahren und mit - für HRC ungewöhnlich - nur rudimentären Englischkenntnissen gibt sich alle Mühe, mich mit passenden T-Shirts zu versorgen. Beraten kann sie nicht, mich mit großen Kulleraugen anstrahlen hat sie drauf, was ja manchmal auch verkaufsfördernd sein kann. Aber jetzt geht es los: Nach längerem Nachkontrollieren des Einkaufs will sie korrekte 200$, und das Kreditkarten-Lesegerät verlangt doch tatsächlich eine PIN. Das letzte Mal hat es noch genügt, den Pass vorzuzeigen, oder auch gar nichts. Das Problem ist nur: ich weiß meine PIN nicht, aber da ich das weiß, bin ich vorbereitet. Ein zweiter Versuch bringt auch nichts, und so kommt jetzt die EC-Karte dran. Klappt natürlich nicht, obwohl ich die PIN wüsste, aber das Gerät weiß nicht, was eine EC-Karte ist, was dem dazu gekommenen Chef wohl schon vorher klar war. Aber macht nichts, wir sind international, und mit richtigem Geld kann man auch bezahlen, wenn man denn genug hat. Genug Dollars für den Einkauf hat man aber nicht, wenn man den Taxifahrer noch bezahlen muss. Aber es gibt ja auch noch Euros, und jede moderne Rechnung in diesem Land wirft alle drei Währungen aus: Pesos, Dollars und Euros. Und so bezahle ich 150€ und 32$. Ich hätte auch alles in € bezahlen können, hatte aber Angst, dass sie mir das Wechselgeld in sinnlosen Pesos geben. Tun sie aber nicht. Alles im Turi-Bereich ist in $ ausgeschrieben, und sie haben auch passendes Wechselgeld.
Weiter geht es ins Restaurant, wo - im Gegensatz zum Shop - wenigstens vier Gäste sitzen, jetzt fünf. 


Außer der Kellnerin gibt es noch einen Barkeeper und einen weiteren Kellner. Beide Kellner sind extrem aufmerksam und freundlich, man wird blitzartig (ok, bei der Gästezahl) und extrem freundlich bedient. Die Kellner arbeiten Hand in Hand: nachdem er mir die Karte hingelegt hat, nimmt sie sie sofort wieder weg und gibt mir eine andere, mit der Bemerkung, die englische wäre wohl besser für mich. War die erste anscheinend spanisch, ich hatte keine Zeit, sie zu öffnen.
Angemessene Zeit nach der Bestellung (man macht bei HRC alles frisch, d.h. erst nach Bestellung wird gegrillt) kommt mein Burger. Es ist erst das dritte HRC, in dem ich essen gehe. Eingekauft habe ich mit heute in sieben shops, in einigen davon mehrfach. Der Burger schmeckt, besser als im Hotel, und auch da sind sie richtig lecker, aber unter den bisher besuchten HRCs belegt Punta Cana einen wirklich anerkennenswerten dritten Platz. Sehr gut auf Platz zwei war Berlin, und unerreichbar, unfassbar lecker der Burger in Barcelona.Ich werde weiter sammeln, hoffentlich schon bald.
Punta Cana
Berlin

Barcelona
nur Pommes
Wo Punta Cana vorne dran liegt, ist die Atmosphäre. War es in Berlin zu heiß, wegen dem Supersommer 2018, und in Barcelona ebenfalls, im Spätherbst 2018, warum auch immer, herrscht hier ein wundervoll gekühltes Raumklima. Was den Service betrifft, hatte Barcelona die hübschesten Kellnerinnen, Berlin einen besseren Service als Barcelona, aber Punta Cana ist hier unschlagbar. Kaum hat der Kellner mein Bier in die Bonmaschine getippt (nicht gekippt!), stellt es die Kellnerin schon auf den Tisch, praktisch im selben Moment. Beide machen die ganze Zeit sehr überzeugend den Eindruck, dass sie ihren Job lieben und sind extrem aufmerksam. Als ich mit den Fingern eine ertrunkene Fliege aus meinem Bierglas fische, was dem Kellner extrem peinlich ist, legt er sofort, praktisch im gleichen Moment, ein feuchtes Handreinigungstuch auf den Tisch und bietet ein neues Bier an. Einziges Manko: man sollte einen Gast, auch wenn er einem noch so gut gefällt, nicht ganz so offensichtlich mit Blicken ausziehen. Diesmal war ich das Objekt der Begierde des schwulen Kellners. Und wenn ich so etwa schon einmal merke, das braucht Deutlichkeit...



Als meine Zeit abgelaufen ist, bin ich ernsthaft gespannt darauf, wie lange ich in der Sonnenglut auf mein Taxi warten muss. Glaubt es oder nicht: die Uhr springt auf 14:30 Uhr, und genau in dem Moment hält er mit quietschenden Bremsen vor dem Tor. Unfassbar! Der Taxifahrer freut sich, dass ich ihn für seine Pünktlichkeit lobe, und nehme natürlich seine Visitenkarte für kommende Aufträge gerne entgegen. Er weiß ja nicht, dass er während all meiner Reisen hierher der erste und vielleicht auch letzte Taxifahrer war, den ich je bemühen musste.

Sonntag, 19. Mai 2019

Die Kunst zu duschen

Die Dusche in meinem Zimmer hatte ich ja letztes Mal schon recht zutreffend beschrieben (2013/Oktober/Zimmer), und trotz Nachmessens mit der modernen Messtechnik meines Smartphones ist sie immer noch sehr, sehr groß. Damit Ihr eine Vorstellung davon habt, bin ich diesmal mit auf dem Foto. Nein, nicht so, das will keiner sehen...


Die Dusche läßt einem die Wahl zwischen einer normalen Handbrause, die in einer Brausestange hängt, und einer großen Regenbrause, ganz von oben. Sehr komfortabel. So etwas steuert man normalerweise mit einem Brausethermostat an, der dann in einen 3-Wege-Umschalter mündet, also oben-unten-beide. Normalerweise. Hier benutzt man eine Badewannenarmatur, also einen Mischer mit Knopf. Macht man den auf, füllt sich die Badewanne (in unserem Fall spritzt die Handbrause), zieht man den Knopf, kommt das Wasser stattdessen aus der Regenbrause. Drückt man den Knopf wieder oder schließt das Wasser, schaltet die Armatur  zurück auf die erste Möglichkeit. Normalerweise. Kennt eigentlich jeder von zuhause. Aber wir sind ja nicht zuhause. 

Will man also hier duschen, nimmt man am besten die Handbrause vom Haken, drückt sich auf die Seite der Kabine, öffnet den Mischer, der ganz hinten an der Wand ist, und stellt die gewünschte Temperatur ein. Das kann je nach Tagesform der Wasserversorgung schnell gehen, etwas länger dauern, oder auch gar nicht funktionieren, wenn es mal wieder kein warmes Wasser gibt. Aber in der Regel ist die Temperatur in einem angemessenen Zeitraum erreicht, man könnte die Handbrause in der gewünschten Höhe wieder einhängen, und die angenehme, warme Dusche genießen. Wenn da nicht die Regenbrause, über die Jahre etwas inkontinent geworden, immer ein paar deutlich spürbare Spritzer kaltes Wasser dazu geben würde. Hilft nur eins, Knopf ziehen, schnell aus dem Gefahrenbereich, kurz warten, bis das Wasser warm ist, und dann eben komplett nass werden (inkl. Haare, was ja vor allem bei der Damenwelt nicht immer beliebt ist). Man könnte auch auf die Idee kommen, jetzt, wo alles schön warm ist, den Knopf wieder zu drücken, und die Frisur zu schonen. Ich drücke also, und nichts geschieht. Plan B: Mischer schließen, der Knopf flutscht rein, den Mischer schnell wieder aufmachen, es kommt warmes Wasser aus der Handbrause, aus der Regenbrause wieder kaltes. Aber wenn man sich mal an das Duschsystem gewöhnt hat, geht alles seinen regelmäßigen Weg, so wie neulich. Ich drehe den Mischer auf, warte auf warmes Wasser, ziehe den Knopf, flutsche schnell aus der Gefahrenzone, und -  nichts geschieht. Bis ich mich frage, was ich da in der Hand habe...








Samstag, 18. Mai 2019

Internationale Zeitverschiebungen

Als ich vor ein paar Wochen meine Unterlagen im Reisebüro abgeholt habe (Unterlagen ist ein Witz, die bestehen heute aus zwei informativen DIN-A-4 Zetteln maximal, weil den Airlines der Pass genügt, und den Hotels auch. Nur die Bahn ist noch nicht so weit: es gibt zwei weitere Zettel, einmal für hin, einmal für her, den Pass wollen sie trotzdem sehen) und mir die ganzen Zeiten erklärt wurden, lese ich also: Abflug in Frankfurt 12:45, Ankunft in Punta Cana 16:45 Uhr, das sind für eine Flugstrecke von ca. 7.500km nur 4 Stunden, was einer Durchschnitts-geschwindigkeit von 1.875 km/h entspricht. Das wäre mit den beiden einzigen Überschall-Verkehrs-flugzeugen, die es bisher gab, der Concorde und der sehr ähnlichen Tupolev-144, problemlos zu schaffen gewesen, und so freue ich mich: "Geht ja schnell". Der junge Kollege im Reisebüro kennt mich jetzt schon seit Jahren, weiß aber noch immer nicht, wie ich ticke, und erklärt mir geduldig die sechs Stunden Zeitverschiebung Richtung Westen, was einer Flugzeit von zehn Stunden entspräche. Bis ich ihn angrinse.

Für den Rückflug präsentiert er mir eine Startzeit von 18:45 und eine Ankunftszeit von 10:05 Uhr, das sind dann wohl gute 16 Stunden, d.h. ca. 475km/h, was weit weg von der Geschwindigkeit einer normalen Verkehrsmaschine ist jedoch dem Hubschrauber-Weltrekord des Eurocopter X3 entspricht. Da dies jedoch nur ein Experimental-Hybrid-Flugschrauber war, weiß man nichts über seine Reichweite, also auch nicht, wann er ins Wasser gefallen wäre. Nein, man muss die 6 Stunden Zeitverschiebung hier abziehen, das haben wir alle verstanden.

Zeitverschiebungen gibt es aber auch im kleinen, sogar im ganz kleinen, wie ich auf unserem Frühstücksbuffet gefunden habe. Es macht nämlich einen Unterschied, ob man Eier auf spanisch, englisch oder deutsch kocht.








Freitag, 17. Mai 2019

Augen auf bei der Berufswahl

Man ist hier sehr professionell, was man schon an den Uniformen der Mitarbeiter erkennen kann. Kellner tragen rot-weiß-orange gestreifte Hemden, Gärtner grüne Overalls, Maler natürlich weiße. Und das Reinigungspersonal im Gästebereich, sowie die Zimmermädchen - ich glaube, ich erwähnte das schon, wenn nicht, dann 2013 - trägt bequeme, zartblaue (damals noch zartgrüne) "OP-Kittel" und eine weiße Schürze. Abends, nach getaner Arbeit, haben die Zimmermädchen frei, und die wenigen Restaurant-und-Bar-Reinigungskräfte tragen jetzt ein enges schwarzes kurzes Kellnerinnenkleid, eine ganz kleine weiße Servierschürze und ein weißes Haarband. Während es die Aufgabe der Reinigungskräfte in den öffentlichen Bereichen ist, vorort und in Echtzeit dafür zu sorgen, dass niemand auf heruntergefallenen Gurkenscheiben, Soßenresten oder Schweinshaxen ausrutscht, gibt es auch noch ein paar - vielleicht höherrangige, oder besonders gut aussehende, oder wenigstens dominikanische - Zimmermädchen, die auch dieses enge Kellnerinnenoutfit tragen und für den sogenannten Turn-Down Service zuständig sind.

Was ist das? Kreuzfahrer glauben es zu wissen: nach der vormittäglichen Hauptreinigung und manchmal auch einem mittäglichen Kontrollgang beobachten zu vorgerückter Stunde die Kabinenstewards (beiderlei Geschlechts, oder muss man heutzutage politisch allerlei Geschlechts schreiben?) wann der Gast seine Kabine zum Abendessen verlässt, um dann die Vorhänge zu schließen (so man ein Fenster hat), die Nachttischlampen einzuschalten, das Bett einladend aufzuschlagen, ein Betthupferl zu hinterlassen, im Bedarfsfall die Sauerei vom Duschen zu entfernen und die Handtücher ein zweites oder gar drittes Mal zu wechseln. Außerdem wird das Programm für den nächsten Tag - je nach Schiff - auf das Bett gelegt oder in den Postkasten vor der Kabine gesteckt. Ob das alles so sein muss, möchte ich gar nicht zur Diskussion stellen, es diente nur zur Begriffserklärung.

Von den vielen Hotels, in denen ich schon gewesen bin, gab es noch nirgends einen Turn-Down Service, noch nicht einmal im alten RIU Palace, dass im selben Resort liegt, den gleichen Betreiber und ebenfalls fünf Sterne hat.

In diesem Hotel aber gibt es das, und die Schicht scheint nicht unbeliebt zu sein bei den Mädels die dazu eingeteilt werden. TDS läuft hier ab wie folgt: Die betreffende Kollegin, in der beschriebenen schwarzen Kluft, manchmal sogar auf hohen Absätzen, alibimäßig in Begleitung eines Putzwagens, besucht zwischen 20:00 und 22:00 Uhr alle Zimmer ihrer Einteilung. Erreicht sie ein Zimmer, an dem keine rote Karte hängt, klopft sie wirklich lautstark an, man ist schon drei Zimmer weiter in Versuchung, die Tür zu öffnen. Einmal, nochmal. Wenn niemand antwortet, zückt sie den Generalschlüssel und hat jetzt zwei Möglichkeiten: entweder geht die Tür auf, oder nicht. Bleibt die Tür zu, ist alles ok. Geht sie auf, hat sie zwei Möglichkeiten; entweder ist das Zimmer dunkel oder hell. Ist es dunkel - alles gut, ist es hell, hat sie zwei Möglichkeiten: der Gast schläft, oder er ist wach. Schläft er, ist alles gut, und sie knallt die Tür zu. Jetzt schläft der Gast zwar nicht mehr, aber nach ihr die Sintflut. Ist er schon/noch wach, flötet sie: "turn down, all ok!!!", lässt minimalen Raum für ein schnelles, unüberlegte sì oder yes, und schon schließt sich die klapprige Eingangstür. Der TDS hier ist also nicht wirklich mit Arbeit verbunden. Normalerweise.

Vor ein paar Tagen muss bei den Zimmermädchen irgendwie high life gewesen sein, oder hoher Krankenstand, oder sie hatten besonders viele Rockstars zu Gast, deren Hinterlassenschaften sie beseitigen mussten, was auch immer. Als ich mich jedenfalls nach vielen schweren Stunden am Strand  gegen 17:00 mühevoll in Richtung Zimmer bewege, begegnet mir ein paar Räume vorher mein Zimmermädchen, verdreht die Augen und erklärt mir wortreich und bedauernd, dass sie mein Zimmer noch nicht geschafft hat. OK, kann ja passieren, sage ich mir als Gast, vielleicht ist sie noch neu, ich weiß, sie ist gründlich, vielleicht nur noch nicht schnell genug. Ich gebe zu, als Chef hätte ich vielleicht andere Gedanken, denn da kostet sie mein Geld...

Zwanzig Uhr ist es, oder etwas später, ein Bär versucht die Tür einzutreten, es ist die Maus vom TDS, sieht mich, strahlt mich an, flötet "OK?!?" und wirft den Rückwärtsgang ein. Aber ich bin schneller und rufe ihr ein entschiedenes "no" zu, ein spanisches. "todo bien? All ok?" versucht sie es noch einmal, aber jetzt fühle ich mich provoziert und belle ihr ein "no ok! Mira!" entgegen (auf deutsch: "schau es Dir an!"). Sie kommt rein, sieht sich um, schnaubt wie ein kleiner Stier - man sieht förmlich schwarze Rauchwolken aus ihr austeigen - sie glaubt, aus der Nummer nicht mehr heraus zu kommen und beginnt zu arbeiten. Man merkt, dass sie viel Übung hat. Innerhalb von 10 Minuten bezieht sie das riesige Bett neu (was in ihrem engen Kleid nicht einfach ist), spült Gläser, Tassen und Kaffeemaschine, räumt sogar ein überzähliges Glas aus der Bar weg, entsorgt den Müll, putzt die Toilette. Boden wischen und Bett dekorieren lässt sie weg, aber das ist absolut ok. Und als Hinweis, dass ich mich zukünftig rechtzeitig zu melden habe, hängt sie mir - nein, sie knallt es - ein grünes Schild an die Tür, verfehlt in ihrer Unkontrolliertheit aber die Klinke, das Schild fällt auf den Boden, sie lässt es liegen, schreit mir über die Schulter ein sehr, sehr unfreundliches "ciao" entgegen, und knallt die Tür zu mit allem was sie hat.

Viele von Euch lachen jetzt wahrscheinlich, aber möglicherweise denkt der und vor allem die eine oder andere auch "was ist der Captain Spareribs für ein Arsch, das arme Mädchen so zu stressen!"

Tatsache ist, ich hatte sie gar nicht aufgefordert, das Zimmer zu machen, sondern nur gebeten, es sich anzusehen. Wir setzen fort: Als das Mädchen herein kam, hatte sie zwei Möglichkeiten. Die eine, bessere: sie hätte das Zimmer in Ordnung bringen können (was sie getan hat), auf professionelle, ruhige Art und idealerweise mit einer kleinen Entschuldigung dafür, dass es noch nicht erledigt wurde (was sie nicht getan hat). Das hätte ihr ein dankeschön und ein nettes Trinkgeld eingebracht, ich hatte es sogar schon in der Hand. Die zweite: sie hätte sich entschuldigen, mich auf etwas später vertrösten und nicht mehr wieder kommen können. Das hätte ihr zwar auch kein Trinkgeld gebracht, aber wenigstens Arbeit gespart. Ich hätte mich auch nicht beschwert, sondern nur vor mich hin gelacht und gedacht: jaja, so sind sie, die Dominikaner! 
Schade, dass viele junge Menschen heute sich lieber angegriffen fühlen und herumzicken, anstatt ihr Gehirn einzuschalten und professionell zu reagieren...



Donnerstag, 16. Mai 2019

Türschilder im Aufwind

Zur Ausstattung eines jeden Zimmers gehören zwei anhängbare Türschilder, über die man mit dem house keeping kommunizieren kann. Es gibt sie in wahrscheinlich jedem Hotel der Welt, wenn auch in unterschiedlicher Ausführung. Die üblichste ist eine zweiseitige, und man sieht schon von weitem, was der Gast will: grün - bitte Betten machen, rot - ich schlafe noch. Außer bei der MeinSchiff-Flotte, da hat der Türhänger zwei blaue Seiten, und man muss tatsächlich vorher lesen, wie herum man ihn aufhängen sollte. Hier gibt es zwei Hänger, einen roten und einen grünen, und auf beiden Seiten steht jeweils auf englisch und spanisch was Sache ist, allerdings an unterschiedlichen Stellen. (das muss sich ein Dominikaner ausgedacht haben). Zusätzlich gibt es einerseits eine Beschriftung auf deutsch, andererseits auf französisch. Ich glaube, sehr viele Türschilddesigner auf der Welt hätten das irgendwie anders gelöst, aber egal. Bevor es jetzt interessant wird, ein kleiner Einschub:

Wisst Ihr, was der Kamineffekt ist? Nein? Dann setzt Euch mal vor einen. Nach kurzer Zeit seid Ihr vorne heiß und hinten kalt, also, wenn er an ist. Funktioniert auch als dickes Steak auf dem Grill, wenn man es nicht wendet. Oder so ähnlich am Strand im Liegestuhl, wenn ein kühles Lüftchen weht, und Ihr Euch nicht umdreht. Da werdet Ihr unten kalt und oben rot (und anschließend krank)

Ich sehe den einen oder anderen vor meinem inneren Auge schon mit dem Kopf schütteln, besonders wenn er Architekt ist oder Feuerwehrmann. War natürlich Quatsch, tatsächlich ist der Kamineffekt ein geologisch oder architektonisch bedingter Luftzug von unten nach oben, was man bei Schornsteinen und statischen Lüftungen benutzt. Hier im Hotel benutzen wir das auch, aber mehr aus Versehen. Die Zimmertüren führen alle (nein, nur die Eingänge, WC und Dusche natürlich nicht) auf halboffene Laubengänge, wo immer ein frischer Wind weht. Das ist angenehm auf dem Weg zum Restaurant oder Strand, und man merkt erst vor dem Haus, dass die Anlage mal wieder bei brüllender Hitze überquert werden muss. Ein Nebeneffekt dieser Winde ist, dass sie von unten in die Türschilder fahren, sie aushängen und im günstigsten Fall auf den Boden werfen. Häufig aber auch drei Etagen tiefer, wo sie zwischen einigen sehr schönen großen Palmen jetzt den Ruhestand genießen. Geht man morgens über die Gänge, liegen 60% der ausgehängten Türschilder auf den Boden. Mein Zimmer befindet sich offenbar in einer besonders windigen Ecke, denn kaum hänge ich ein Schild raus, ist es nach kurzer Zeit weg. Das war schon das letzte Mal so. Seit dem dritten Tag hier habe ich gar keine Schilder mehr, und als mir ein zickiger Zufall (davon erzähle ich Euch morgen) kürzlich eins zugespielt hatte, habe ich mich zu einem Experiment entschlossen, in der festen Überzeugung, dass es schief gehen würde. Ich wollte beweisen, dass es für das Verschwinden der Türschilder noch einen anderen Grund als den Wind geben muss, dachte dabei an Wegnahme durch andere "schildlose" Gäste, und war sogar bereit, dafür eine meiner wertvollen Wäscheklammern zu opfern.


Ich verlasse also das Zimmer gegen Mittag, und klemme das grüne Schild mit einer Wäscheklammer fest. Jetzt kann es winden, wie es will. Tut es auch. Als ich Stunden später zurück komme, sehe ich mich bestätigt: Das Schild ist weg. Neugierig betrete ich das Zimmer, werde aber sofort "enttäuscht": Das Zimmer wurde gemacht, sogar sehr schön, und an der inneren Türklinke, wie es nach getaner Arbeit sein muss, hängt das grüne Schild. Mit Klammer.





Mittwoch, 15. Mai 2019

Sympathische Berührungsängste

Das Leben ist manchmal echt spannend, selbst in einem Urlaubsclub. War ich gestern noch gewillt, der gesamten Einwohnerschaft von Trumpland jegliche Einreise zu verwehren, oder wenigstens eine Visapflicht einzuführen, und diese unfassbar teuer zu machen, war ich heute fast so weit, eins dieser solariumresistenten Pärchen adoptieren zu wollen. Aber ganz von vorne.

Sitzt man in einer Bar, so wie ich gerade, hat nichts weiter zu tun, und auch nichts hübsches zu gucken, dann ist wieder einmal eine gute Gelegenheit, die Leute zu beobachten. Zum Beispiel ein junges Pärchen, europäisch aussehend, völlig unverständlich sprechend (Kanadier also, weil die ja Englisch und Französich mischen und mit einer Art arabischen Sprachmelodie versehen), er ein Bär, sie ein Püppchen, sie setzt sich in einen der in der Nähe stehenden Königinnensessel, er wird zur Bar geschickt. Ein Sekt (der Anglizismus dazu lautet "champagne", das spanische Wort "champán", nur die Franzosen, die damit viel Geld verdienen, nehmen es genauer. Und wir natürlich, sogar ganz genau) wird bestellt, sowie ein Jim Beam. Er sagt es mit einer Stimme wie seinerzeit der Mann in dem Werbespot, der sich beschwert, etwas anderes bekommen zu haben. Wer den Spot nicht kennt: 


Ansehen lohnt sich, der Mann ist nämlich der junge Kevin Sorbo, also "Hercules" aus dem Kino und "Captain Dylan Hunt" aus der SF-Serie "Andromeda". Aber ich verplaudere mich mit nutzlosem Wissen. Also, der kanadische Bär nimmt die Getränke mit, stellt sie hin, und sofort stürzt sich das Püppchen, wie schon erwartet - falsch, auf den Whiskey, aber, wieder falsch, oder doch richtig, sie kostet ihn nur vor. Dachte schon...

Lärmend und feuchtfröhlich zieht ein großes blondes und blauäugiges Pärchen im Mittelalter ein, optisch etwas verlebt, lässig aber teuer gekleidet, Typ erfolgreiche Auswanderer, dicht gefolgt von einem dazu passenden Paar, von leicht südländischem Aussehen, aber keine Latinos, und einer dazu passenden etwas älteren Frau. Sie verteilen sich an der langen Theke und vernichten in kürzester Zeit eine komplette Flasche mamahuana, und dann noch eine halbe dazu. Die Kellnerin kommt kaum mit Nachschenken hinterher. Sie schreien sich, da sie ja nicht zusammen sitzen, über die lange Theke hinweg lautstark an, meistens mit Trinksprüchen, alles in lockerem Spanisch, auch wenn dem blonden Mann irgendwann das Wort "scheiße" entschlüpft. Als sie kurz danach weg sind, frage ich neugierig die Kellnerin. Nein, das waren keine deutschen Auswanderer, jedenfalls nicht zu Lebzeiten dieser, sondern Argentinier. Hatte ich mir dann auch gedacht, denn schon früh habe ich auf meinen Karibikreisen gelernt: die typische Argentinierin ist blond und blauäugig. Gilt wohl auch für Männer.

Als die fünf endlich weg sind, kommt ein fröhlich aussehender junger Mann, der das gleiche möchte, was die fünf vor ihm hatten. Hier muss ich nicht über die Herkunft nachdenken, sein breiter niederbayerischer Dialekt ist gut zu erkennen. Für die Bedienung, die eigentlich auch etwas deutsch versteht, muss er die Bestellung allerdings mit Händen und Füßen und dem was er für englisch hält wiederholen, was schließlich zum Erfolg führt. Glücklich setzt er das Glas an, leert es zur Hälfte, und es zerfetzt ihn fast vor lauter Husten. Merkwürdig, mamahuana ist doch gar nichts besonderes: Rum, ein paar Kräuter, etwas Zucker, stehen lassen. Vor ein paar Jahren haben manche Hotels ihn noch selber angesetzt, heute machen die Rumfabriken so etwas als Nebenprodukt, und man kann es fertig im Laden kaufen. Man trinkt dieses "Allheilmittel" bei Raumtemperatur, und die ist wegen einer zickigen Klimaanlage derzeit in den hohen zwanzigern, also gut fünf Grad höher als sie sein sollte, wodurch der mamahuana ein unerwartet starkes Kratzen im Hals hervorruft. Die Argentinier waren daran wohl schon gewöhnt, der junge Mann braucht jedoch noch Eiswürfel als erste Hilfe und dann ein paar Tage und Gläser Übung. Ach nein, der fliegt ja nachher heim, hat er gesagt...

Und jetzt kommt das anfangs erwähnte Pärchen wieder ins Spiel. Recht jung sind sie noch, anders als andere Trumpies höflich und schüchtern, und vielleicht ist es ihre erste Auslandsreise, zumindest aber ihre erste Erfahrung damit, dass es noch andere Sprachen als ihre gibt. Das Studium der Cocktailkarte muss sie sehr verunsichert haben, stehen da doch Sachen wie caipirinha, coco loco, piña colada, mohito, und lauter so exotisches Zeug. Keine Ahnung, wie man das ausspricht, und schon gar nicht, wie das schmeckt. Zum Glück stehen bei jedem Drink außer einem Bild auch die Zutaten dabei, auf spanisch und auf englisch. So wird man schnell fündig, und um ja nichts verkehrt auszusprechen, bestellt der junge Mann in Zeichensprache. Er hebt zwei Finger, und zeigt dann auf das gewünschte Getränk. 


Es ist ein Ernest Hemingway.

Dienstag, 14. Mai 2019

Internationale Vermischungen

Nachdem ich Euch gestern mit physiklosen Strommodellen auf Flachwitzbasis gequält habe, gibt es heute noch so etwas, zum merken für später. Also, unterhalten sich zwei Jungs: "Na, hast Du jetzt eine feste Freundin?" - "Nein, immer noch die schwabellige!"

Bitte vor dem inneren Auge gut festhalten!

Jetzt aber etwas positives. Dieses Hotel ist sehr international besetzt, es sind Gäste aus vielen Ländern hier. Alle gehen sehr rücksichtsvoll miteinander um, fast niemand drängt sich am Buffet vor, und wenn, dann aus Versehen. Tatsächlich. Wir sind hier wie eine bunt gemischte, sehr große Familie, die alle einander zu jeder Zeit respektieren. Höflichkeit - nun, dazu ein Beispiel aus dem Tierreich. Man nehme eine große Gruppe von Katzen, alten und jungen, männlichen und weiblichen, kastriert oder... ok, das ist vielleicht jetzt nicht so wichtig. Oder vielleicht doch, mal sehen. Also, wenn sich Katzen, die sich nicht kennen, in einem großen Revier begegnen, ignorieren sie sich einfach, gehen starren Blicks aneinander vorbei und sich aus dem Weg. Anders ist das, wenn sie paarungsbereit sind, dann wird sich beschnüffelt und um die Weibchen gekämpft. So ist es hier auch. Man geht starren Blickes aneinander vorbei, vielleicht weil man nicht weiß, welche Sprache der andere spricht. Freundlich zunicken könnte man sich, versteht jeder, macht aber keiner. Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka (der aus "Verrückt nach Meer") thematisiert so etwas immer sehr in seiner Begrüßungsrede zu Reisebeginn, und tatsächlich tut einem dann abends der Nacken weh, weil jeder jedem den ganzen Tag freundlich zunickt. Aber zurück zum Thema. Zum interessanten Thema: Um die Weibchen kämpfen. Obwohl bei den Menschen ja immer Paarungszeit ist, tut das keiner. Grund: lohnt sich nicht. International. Hauptgrund - ohne das gerade geschriebene zu revidieren - die meisten haben ihre "Kater" ja sowieso dabei, und häufig auch noch "Jungtiere". Singles gibt es kaum. Neulich, beim Mittagessen, dachte ich, da wäre doch jemand hübsches allein, weil ich gesehen habe, dass sie äußerst glutäugig mit einem gutaussehenden, muskulösen Kellner geflirtet hat. Bis nach längerer Zeit ihr Mann mit einem übervollen Teller zurück kam. Zumindest verstehe ich jetzt den Flirt mit dem Kellner.

Zurück zur Internationalität. Zwei Dinge sind bei allen gleich: Desinfizieren der Hände vor dem Essen - das macht pro Paar einer oder keiner, niemals beide. Und wenn jemand gut gelaunt herein kommt, ist es ein Angestellter. Alle, wirklich alle Touristen (außer mir) sehen schlecht gelaunt aus und gestresst. Dabei ist das Wetter so schön (eigentlich haben wir Regenzeit) und das Buffet so toll.


Ich charakterisiere Euch jetzt mal die wichtigsten Nationalitäten anhand Ihrer Art, wie sie zum Abendessen kommen. Die Standardsituation für alle ist, man kommt rein, sucht sich einen Platz oder bekommt einen gezeigt, setzt sich hin, bestellt Getränke, und wenn sie da sind und geprostet wurde, steht man auf und geht gemeinsam zum Buffet, gerne auch mehrmals. So weit so gut.

Russen, in nur kleiner Anzahl hier vorhanden, und nur noch durch ihre Optik zu erkennen (junge Frauen und Mädchen lächeln leer in die Welt und sind meist sehr schön angezogen, aber auch sehr auffällig mit viel Glanz und Glitter, die älteren sehen von Frisur bis Kleiderschürze meist aus wie Putzfrauen und heben den Blick nicht vom Teller, Jungs und Männer jeden Alters erinnern mit ihren oft sehr kurze Haaren und verbissenen Gesichtern an Sträflinge). Aber: es gibt keine Alkoholexzesse, kein schlechtes Benehmen, keine negativen Auffälligkeiten. Also, Russen kommen rein, bewegen sich direkt zum Buffet, füllen ihre Teller (gerne auch mal zwei) und suchen dann selbständig einen Platz, was mit einer größeren Gruppe (und das sind sie oft) zur highest season (da kommen sie am liebsten) nur mit massiver Unterstützung der Kellner funktioniert. Aber es funktioniert, wofür die Russen sich dankbar zeigen.

Deutsche, in etwas größerer Anzahl vorhanden, zumeist in Form von Paaren jenseits der Silberhochzeit, kommen standardmäßig rein, sind freundlich zum Personal, verstehen aber kaum oder kein spanisch und bestellen besonders laut (warum auch immer) und langsam auf deutsch oder englisch. Wenn sie ihre Getränke haben, wird diskutiert, wer als erster zum Buffet geht, sagen wir mal, er. Ist er zurück, geht sie los, während er nicht wartet, sondern isst, auch Salat, der nicht kalt werden kann. Kommt sie zurück, ist sein Teller leer, und er zieht wieder los, während sie ißt, usw. Kann mir bitte jemand erklären, warum die Deutschen - und ich habe es bei sämtlichen deutschen Paaren hier beobachtet - nicht miteinander zum Buffet gehen und dann gemütlich miteinander essen? Damit ich es auch verstehe?

Südamerikaner, in noch größerer Anzahl vorhanden, treten meist in großen Familien auf, und machen alles zusammen: reinkommen, Platz aussuchen, zum Buffet gehen. Danach muss oft nachgelegt werden. Sie sind temperamentvoll, aber nicht allzu laut, und kommunizieren neben den Kellnern auch hervorragend  mit den Köchen und Putzfrauen, die keine Fremdsprachen sprechen. Kein Wunder, bei der gemeinsamen Sprache.

US-Amerikaner, unsere Freunde. Sie machen zusammen mit den (etwas angenehmeren) Kanadiern ca. 90% der anwesenden Touristen aus, und mindestens 3/4 davon entsprechen folgendem Standardtypus: zwischen 35 und 50 Jahre alt, zwischen 150 und 200 kg schwer, optisch natürlich wie in meinem Flachwitz vom Anfang, übersät mit Billig-Tatoos primitivster Machart, bar jeder Fremdsprachenkenntnisse, man hört sie schon von weitem, und ich könnte mich bereits wieder aufregen, weil ich ja schon weiß, was jetzt passiert.

Sie - das Trumpvolk - kommen rein, stellen sich neben irgendeinen Tisch, den sie möchten, und der auch gerne schon besetzt sein darf, wedeln mit einem Bündel Geldscheine, bis die Oberkellnerin kommt und alles für sie tut: sie findet einen schönen Platz, bringt die Getränke (sie bestellen immer Getränke, die es im Restaurant nicht gibt, und die in der Bar nebenan geholt werden müssen, 100m hin, 100m her. Dauert, aber andere Gäste können ja warten.) Und die Tischmanieren - hierzu ein konkretes Beispiel:

Leider, am Tisch neben mir wird gerade so ein Paar platziert, zwei richtige primitive neureiche fette ekelhafte N...upps, darf man nicht, wurde durch eine fehlerhafte Übersetzung verboten... ich könnte behaupten, ich wollte "Nordamerikaner" schreiben, wollte ich aber gar nicht. Zweiter Versuch, mit etwas mehr Niveau: "Zwei wirtschaftlich gut situierte, jedoch bildungsfremde, unattraktive, schwer adipöse Personen beiderlei Geschlechts, bei denen ein Solariumsbesuch kein Ergebnis zeigen würde". Geil, oder? 

Sie hat das sagen, besser gesagt das keifen, und er benimmt sich wie ein Hündchen nach mehreren Tritten. Natürlich scheucht man die Kellnerin nach Spezialdrinks, und bedient sich dann am Vorspeisenbuffett. Heute ist Meeresabend, es gibt Kaviar, Muscheln, Hummerzangen, lauter teures Zeug, von dem meine Nachbarn jeder mindestens 1kg, wenn nicht mehr auf jedem Teller anschleppen. 


Aber immerhin, sie verschlingen alles (anders kann man ihre Nahrungsaufnahme nicht nennen) unter Zuhilfename von zwei weiteren Spezialdrinks aus der Bar in Rekordzeit.

An dieser Stelle habe ich eine Frage an Euch: womit kriegt man sogar mich auf die Palme? Klar, mit einem Kran. Es geht aber auch anders. Seid gespannt.

Es geht weiter um die beiden, natürlich. Sie kommen gerade zurück, jeder mit einem Teller voller Fleisch, bestimmt je zwei Kilo. Es wird noch besser: hinter ihnen trägt ein Koch eine ganze Schüssel Kroketten her und stellt sie auch auf den Tisch.

Nach einem weiteren Spezialdrink und einer Diskussion mit ihrem Hündchen lässt die Qualle alles abtragen, völlig unberührt, also, das Essen. Einen winzigen Moment habe ich noch die vage Hoffnung, dass die Monstermahlzeit nur aufgewärmt oder an einen schöneren Tisch gebracht werden soll, aber vergebens: Die beiden verlassen das Restaurant. Ich muss ein hochrotes Gesicht haben - jedenfalls fühlt es sich so an - und die Kellnerin kann mich nur mit größter Mühe beruhigen und daran hindern, dass ich hinter den beiden her renne und ihnen so richtig die Meinung sage.

Seit diesem Erlebnis war ich nicht mehr beim Abendessen.



Montag, 13. Mai 2019

Dominikanischer Wechselstrom

Es war im späten 19. Jahrhundert, als in den USA der sogenannte Stromkrieg tobte, zwischen dem Gleichstromsystem von Edison und dem Wechselstromsystem von Westinghouse/Tesla. Was sich weltweit durchgesetzt hat, sollte allgemein bekannt sein, und eigentlich ist es auch hier so. Meine europäischen Elektrogeräte haben sich jedenfalls noch nicht beschwert. Aber irgendwas ist hier anscheinend trotzdem anders.

Heute früh zum Beispiel, ich war beim bloggen, und  plötzlich tut es einen Knall. Kein Licht, kein Kühlschrank, keine Klimaanlage mehr. Das Notebook hat es nicht interessiert sondern weiter an seinem Akku genuckelt, und das an sich flotte Internet war wohl gerade nicht bei der Sache und hat erst einmal ohne Strom weiter gearbeitet. Nicht lange, der Notstromgenerator springt blubbernd an, und alles ist wieder schick. Da hat das Hotel ganz clever einfach mal so den Strom gewechselt. Dafür ist nun das Internet im Thema und fällt aus, was ihm der Notstromgenerator nach kurzer Zeit nachmacht. Ich vermute, er wurde nicht aufgetankt, man kann ja mal was vergessen, und tut das auch gerne, dafür sind wir in der Dominikanischen Republik.

Nicht lange, und die Stromversorgung wechselt zurück auf Elektrizitätswerk, für vielleicht fünf Minuten, gerade lange genug, bis es das Internet auch gemerkt hat. Dann gehen die Lichter wieder aus, zeitgleich mit allem anderen. Naja fast, Ihr wisst schon, das Internet.

Schnelle zwanzig Minuten später wechselt der Strom wieder auf Notstromversorgung, wahrscheinlich mussten sie erst einmal jemanden zur Tankstelle schicken wegen einem Kanister Diesel. Einem sperrigen 20-Liter-Kanister, balanciert auf dem Rücksitz eines Mopeds. OK, das hatte ich mir heute nur ausgedacht um die Zeit dramaturgisch zu überbrücken, aber gesehen habe ich solche Sachen in diesem schönen Land schon öfter.

Nach wenigen Minuten wechseln wir von Notstrom auf kein Strom, trotz vollem Tank. Wahrscheinlich sind jetzt im Generator die Filter verstopft, von dem Dreck, der sich im leeren Tank abgesetzt hatte. Die muss man jetzt wechseln, und das kann dauern und wird es auch. Zum Glück hat das Internet nichts davon mitbekommen und ist gar nicht erst angesprungen.

Eine Stunde später, es ist schon unangenehm warm, aber man kann nicht einmal duschen, weil die elektrischen Wasserpumpen nicht gehen, wechseln wir wieder auf den Strom vom E-Werk, und bleiben dann auch dabei. Nach der Mittagspause gibt es sogar wieder Internet.

Ich finde es wirklich gut, dass sich damals weltweit das Wechselstromsystem durchsetzen konnte. Mit Gleichstrom wäre man doch hierzulande völlig überfordert...



Sonntag, 12. Mai 2019

Spanisch für Irrläufer

In der Dominikanischen Republik ist - wie fast überall in Mittel- und Südamerika - die Landessprache Spanisch, und jeder von uns (deutschen) Touristen spricht ein wenig davon. Selbst die eingefleischtesten Kegelclub-Mallorca-Fahrer kennen zumindest sì, no und cerveza. Weniger bekannt sind die Wörter "por favor" (bitte) und "gracias" (danke), darum habe ich sie hier noch einmal kurz erklärt. Möchte man besonders nett sein, und ein "danke" beantworten, tut man das übrigens nicht mit noch einem "bitte" wie bei uns, sondern sagt "de nada". Die Norddeutschen kennen das, da sagen viele auch statt bitte "dafür nicht".

Spanisch ist eine wunderschöne Sprache, finde ich. Ihr solltet einmal mein aktuelles Zimmermädchen hören. Sie ist Haitianerin, ihre Muttersprache also Französisch. Wenn die Spanisch spricht, mit sanfter Stimme, ganz leicht französischer Färbung und so klar, dass man jeden Buchstaben einzeln hört, das klingt so sexy, da kann sogar Shakira einpacken. Dabei haben die Kolumbianer den Ruf, das schönste Spanisch überhaupt zu sprechen. Das hatte mir allerdings mal ein Kolumbianer erzählt. Ja, liebe Fußballfans, ich weiß, Shakira ist die Ehefrau von Gerard Piqué, aber das macht sie doch nicht automatisch zur Spanierin, selbst wenn man das manchmal liest. Schon gar nicht sprachlich. Oder käme im Gegenzug jemand von Euch auf die Idee, Tina Turner als Schweizerin zu bezeichnen, auch wenn sie das ist? Oder gar Jorge Gonzales als Deutschen? Tina soll ja wenigstens ein paar Sätze hochdeutsch sprechen können...aber ich schweife ab.

Viele spanische Wörter ähneln deutschen, manchmal englischen, oder sind sogar die gleichen, nur etwas anders geschrieben. Dazu eine kleine Geschichte:

Natürlich seid Ihr mit dem Flugzeug gekommen, das ein piloto sicher auf dem aeropuerto gelandet hat. Geht doch, oder? Dann habt Ihr ein taxi genommen, das von einem taxista gesteuert wurde, bis Ihr am hotel angekommen seid. Eingecheckt wurdet Ihr an der recepción von einem recepcionista, und weil es hier so warm ist, habt Ihr im Zimmer erst einmal eine ducha genommen. War das jetzt etwa schwierig? Nein! Also weiter:

Hunger habt Ihr keinen mehr, aber ein Glas Wein wäre noch schön, der heißt vino und man bekommt ihn in der bar. Da selbst ungeübte wissen, dass es Wein in verschiedenen Farben gibt, wird noch schnell weiß (blanco) und rot (rojo) gegoogelt, und sicherheitshalber noch rosé (rosado). Mit Kennerblick bestellt Ihr nun: un vino rojo por favor! und bekommt in kürzestes Zeit - nochmal die Getränkekarte, weil das, was bei Weiß- und Roséwein bestens funktioniert hätte, bei Rotwein in die sprichwörtliche Hose geht. Hier heißt rot tinto (worunter ich persönlich mir eher etwas blaues vorgestellt hätte), und zwar nur beim Wein.

Nach dem Ihr jetzt warmgelaufen seid, ein kleines Rätsel zum Thema "Kommunikation", oder comunicacíon, wie es hier heißt. Ich nenne Euch einige spanische Begriffe zum Thema, und Ihr dürft herausfinden, was sie bedeuten:

télefono - fax - emilio - telegrama - carta

Wenn Ihr nicht gemogelt habt, sind vier richtig (bei zweifelnden Menschen vielleicht nur drei) und eines ganz sicher falsch. Tatsächlich handelt es sich bei emilio nicht um den Name des Postbeamten, sondern um das spanische Wort für E-Mail. Die Bedeutung von carta hingegen ist recht tricky: Im Kartenspiel ist es wirklich die Karte, aber bei der Post - der Brief.

Zum Schluß noch ein paar weitere "false friends":

aus einer taza kann man Kaffee trinken, aber in ein vaso stellt man keine Blumen. vaso ist das Trinkglas. Mit einem mesa kann man nicht schneiden, höchstens auf, denn das ist der Tisch. Ein camarero dreht keine Filme, sondern bringt Essen und Trinken. Und wenn er Euch freundlich fragt "una máz?" bietet er Euch kein besonders großes Bier an, sondern möchte wissen, ob ihr von dem gehabten - was auch immer - noch eins wollt. Und zum Schluss noch Augen auf bei der Berufswahl: ein bombero ist natürlich kein Angehöriger einer terroristischen Vereinigung, sondern ganz im Gegenteil, ein Feuerwehrmann, womit ich liebe Grüße an einen ganz speziellen Fan im Nürnberger Süden sende.

Heimkehr

Heute geht es nach langer, langer Zeit wieder nachhause. Hoffe ich, denn seit dem letzten Wochenende fällt überall in Deutschland Schnee, je...