Sonntag, 30. Juni 2024

Am Ufer der Seine

Honfleur, trist und melancholisch. Wir liegen wieder in einem kleinen, häßlichen Industriehafen und warten auf den Shuttlebus ins Ortszentrum. Bis der kommt, erzähle ich euch noch von gestern. Erstmal die Show: war leider weit weg von allem, was die Truppe bisher aufgeführt hat (was aber an der Songauswahl und Inszenierung lag). Begeistern konnten nur die Tuchakrobatin und ihr Kollege, der mit einem riesigen Metallreifen auf der Bühne herumgeturnt hat.


Obstteller. Das ist sehr abgestuft: Hat man eine Suite, bekommt man jeden Abend einen (was viel ist, auch für zwei). Hat man eine Innen- oder Außenkabine, bekommt man gar keinen, kann sich aber - wie jeder andere - an der gut sortierten Obsttheke im Buffetrestaurant daran satt essen. Und hat man eine Balkonkabine, so wie ich, bekommt man einen zur Begrüßung. Aber nur dann, steht im Katalog. Begrüßt wird man hier ständig, von dem extrem freundlichen Personal. Egal, ob Putzpersonal, Kabinenstewart, Maler, Matrose, Barkeeper, Kellner, Masseurin, auch der KD, alle grüßen immer sehr freundlich. Gelegentlich kriegen auch die Offiziere die Zähne auseinander, und in ganz seltenen Fällen sogar die Mitpassagiere. Im Laufe der Reise werden es mehr. Oder sagen wir so - zumindest wenn man zuerst grüßt, bekommt man eine freundliche Antwort. Auf der Artania war das nicht immer so, trotz entsprechender Ansage des dortigen KD. Viele vom Personal kennen sogar meinen Namen. Auch wenn sie mich beim Landgang sehen. Das ist manchmal sehr lustig, so wie neulich. Ich laufe so harmlos durch Brest, da steht plötzlich eine kleine Balinesierin vor mir und ruft lautstark: „ey Loy, wo wa’hen du geste’n Abend, hä?“

Wir haben sehr viele kleine südostasiatische Frauen an Bord, und mit Ausnahme meiner Masseurin kann ich sie kaum voneinander unterscheiden. Aber bei dieser komme ich ziemlich schnell drauf: die Getränkekellnerin aus dem Bedienrestaurant "Waterfront" auf Deck 7, da bin ich fast immer, also, während der Mahlzeiten. Ich zeige Richtung Himmel, weil ich auf Deck 8 gegessen hatte, nämlich eine Pasta Spezialität.

„aha, etwa im medite’anischen Lestau’ant!“ stellt sie mit ihrem Kleinmädchencharme (obwohl sie bestimmt schon Ende dreißig ist) leicht entrüstet fest. „Abe’ heute wiede’ bei mi’!“.  Keinen Widerspruch akzeptierend, klopft sie mir auf die Schulter und ist weg. 

Einige zufällig in der Nähe befindliche Mittouristen haben die Szene beobachtet, da bin ich mir sicher. Manchmal möchte ich deren Gedanken lesen können. Aber jetzt kommt der Bus.

Es ist ein erwachsener Bus (nicht wie gestern), und der marokkanische Fahrer sowie die kleine sehr blonde französische Hostess achten darauf, dass beim einsteigen alles in Ordnung geht, besonders, weil wir einige gebrechliche Leute dabei haben. Doch dann entsteht ein Stau, und ein Dutzend Leute steigt wieder aus, mit Mühe auch Gebrechliche, weil niemand darauf geachtet hat, wie viele Leute in den Bus passen. Da haben wir es wieder: die Franzosen brauchen immer zwei, diesmal sind es Busse.

Es ist Sonntag, wir sind in Frankreich, und ich hoffe, es gibt nicht nur geschlossene Läden zu sehen. (wie auf Martinique). Aber hier in Honfleur weiß man, wo das Geld her kommt. Alle haben auf, die wunderschöne alte Stadt an der Seinemündung sprudelt über vor Leben und Geschäftstüchtigkeit, ein einziger bunter Jahrmarkt für die Touristen. Sehr häufig trifft man hier Kreuzfahrer, nicht unsere, sondern solche, die auf der Seine von Paris aus gekommen sind. 


Als ich mich an den vielen normannischen Häusern satt gesehen und von den Essensdüften aus den vielen Restaurants für Fisch und Meeresfrüchten Hunger bekommen habe … ach ja, der Obstteller.

Nach einer Woche steht wieder einer auf meiner Kabine. Vorsichtig sehe ich mich um, ob ich vielleicht einen Mitbewohner bekommen habe, der jetzt damit begrüßt wird. Man weiß ja nie. Die Katalogangaben ändern sich gelegentlich, mal zum guten, und mal weniger. Aber natürlich gibt es keinen Mitbewohner, und ich freue mich über den neuen Obstteller.

 

Samstag, 29. Juni 2024

Omnibus Origami

St. Helier, windstill, die Sonne scheint. Es war eine lange Nacht gewesen, denn hier auf Jersey (und auch davor, wo die Vasco da Gama heute an ihrer Kette hängt) herrscht britische Zeit, und wir haben eine Stunde dazu bekommen.

Es ist sechs Uhr morgens, und die Crew bemüht sich, mit heftigen Quietsch- Knarz- und Rumpelgeräuschen, sowie laut gebrüllten Befehlen (all das entsteht, wenn man die Tenderboote aus ihren Halterungen schwenkt und per Kettenwinde ins Wasser befördert) die Passagiere zu wecken. Nützt aber nichts, denn zumindest ich bin schon wach und genieße den Blick aufs Meer, der nun von den Motorgeräuschen des ersten Tenders untermalt wird. Der  Sound, den er und seine drei Kollegen fabrizieren, entspricht ungefähr dem amerikanischer Musclecars im niedrigen Drehzahlbereich: tief blubbernd und richtig laut. Müsste ich heute nicht auch so ein Boot benutzen, empfände ich das alles als störend. Oder aber mein Schlaf wäre tief genug, gepaart mit geschlossener Balkontür. Da hört man nicht viel, auch wenn man wach ist.

Die Überfahrt vom Schiff zur Insel dauert sage und schreibe 25 Minuten, was für eine Tenderverbindung elend lang ist. Oder elend weit, denn die Teile sind nicht gerade langsam. Und mit dem Elend geht es gleich weiter: Der Omnibus, in den ich einsteigen soll, ist klein und elend eng. 



Er hat rechts immer zwei kleine Sitze und links jeweils einen. Der Knieraum taugt nur für durchschnittliche Vorschulkinder, und an der Stelle, wo die hinteren Radhäuser in den Passagierraum ragen, könnte sich ein normal gewachsener Mensch mit den Knien die Ohren zuhalten. Wer es nicht verstanden hat: mangels Fußraum. Ich denke, das gibt heute Nachmittag oder morgen noch ordentlich Mecker an der Rezeption.

Bei strahlendem Sonnenschein und frühsommerlicher Wärme fahren wir einmal um die Insel, machen Fotostops an Stränden 



und Aussichtspunkten, 



entspannen kurz und müssen uns dann wieder in den kleinen Bus hinein falten. Die Insel Jersey selbst ist, wie alle vier Kanalinseln, mit Großbritannien verbandelt, aber einigermaßen unabhängig. Fachausdruck dafür: autonomer Kronbesitz des Vereinigten Königreiches. Es gibt eigene Gesetze, eine eigene Währung und einen eigenen Gerichtshof. Auch ein Gefängnis mit etlichen noch freien Plätzen haben sie. Eine Besonderheit: wer für länger als drei Jahre in den Bau muss, wird dafür nach England abgeschoben. Jersey war lange Zeit ein beliebter Ort für Geldwäsche.  Sie ist noch immer ein wichtiger Finanzplatz im legalen Bereich, und aufgrund der recht hohen Preise kein so beliebtes Urlaubsziel mehr wie früher, außer bei Millionären. Die Steuern sind sehr niedrig, und um die Staatsbürgerschaft von Jersey zu erwerben, muss man erst einmal zehn Jahre auf der Insel gelebt haben. Oder ordentlich Geld mitbringen, dann geht es schneller. EU-Bürger kann man dadurch übrigens nicht werden, denn die Kanalinseln waren nie EU-Mitglieder, auch nicht vor dem Brexit.

Nachmittags bin ich wieder an Bord, ernähre mich notdürftig von meinem Obstteller 


und besuche dann die abendliche Show, Thema: Rock. Doch davon erzähle ich Euch morgen, vom Obstteller und der Show. Ich weiß nur noch nicht in welcher Reihenfolge.

 

Freitag, 28. Juni 2024

Ein halber Seetag

 


St. Malo, kalter Wind, etwas bewegtere See. Draußen herrscht mächtig Ebbe, im Meer, und in der Sportsbar, wo man - wie gestern - eine Nummer ziehen muss, wenn man tendern möchte. Das ist ungefähr wie beim Doc im Wartezimmer, nur dass beim tendern immer sechzig auf einmal drankommen. Ich glaube, die kriegen wir heute gar nicht zusammen, und schon bald wird die Nummernverteilung eingestellt und etwas später zwei der vier Boote wegen Langeweile aus dem Verkehr genommen. Außer mir waren gestern wahrscheinlich schon alle tenderfähigen drüben gewesen und wollen heute nicht noch einmal. Ich aber auch nicht.

Ich wollte den heutigen Vormittag nützen, um ein wenig in den Innenbereichen des reich dekorierten Schiffs möglichst spektakuläre Geschmacksverirrungen abzufilmen, gerade heute, in Erwartung, dass das Schiff halbwegs leer ist und einem nicht ständig die Hundertjährigen vor die Linse geraten. 


Sie sind aber alle da, doch das ist nicht schlimm. Der einzige Seniorenbatzen bildet sich nämlich zentriert vor der Rezeption, wo man lautstark Beschwerden darüber hört, dass wir Guernsey nicht anlaufen. Bestimmt sind auch die lauten Damen von gestern Abend darunter, weil sie ja nicht zugehört haben. Außerdem finden sich in der Warteschlange relativ viele Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren und vermutlich defekten Hörgeräten, denn sonst wüssten sie, dass sie leider sowieso nicht tenderfähig (schönes Wort, oder? Habe ich gerade vorhin erfunden) sind. Vielleicht hatten sie auch eine ähnlich laute Nachbarschaft wie ich, oder vielleicht wollen sie doch etwas ganz anderes und sind nur zufällig in den Stau geraten.

Aber ich sehe schon, auch ihr lest nur mit einem Auge, denn eigentlich beginnt die Fortsetzung einer Geschichte immer mit der Auflösung des Cliffhangers. Außer bei der Lindenstraße, da haben sie den Cliffhanger nie aufgelöst, oder höchstens mal so nebenbei, drei bis vier Folgen später. So schlimm bin ich nicht, und mit „so schlimm … nicht“ kommen wir dann endlich zur Schlagershow. Ich habe es tatsächlich gewagt und mir in der oberen Etage des Theaters einen Platz gesucht mit gutem Blick zur Bühne und nahe der Tür. Man weiß ja nie. Gut vorbereitet mit einem Gin Tonic war ich dann auf alles gefasst, denn das Bühnenbild bestand aus einem langen Biertisch mit Bänken, ein paar Fässern und viel weiss-blauer Dekoration. Und zu allen Überfluss war die Pausenmusik bis zum Beginn sehr volkstümlich gefärbt. Zum Glück nur bis zum Beginn. Wie schon angenommen, gab sich die Inszenierung bunt und amerikanisch, und von den vier Sängern war tatsächlich eins der Mädchen gut verständlich. Das andere dafür gar nicht, und die beiden Jungs kaum. Doch ansonsten kann ich tatsächlich. nur gutes von mir geben, was ich auch am liebsten tue, zumindest bei Künstlern. Die vierzig Minuten lange Show war voller Tempo, Gesang, Tanz, Spaß und Lebensfreude, und sogar Malle-Songs kann man gelegentlich ertragen, wenn sie ausnahmsweise mal professionell gesungen und nicht gegrölt werden. Ich habe mich wirklich unterhalten gefühlt, und tatsächlich würde ich mir diese Show noch einmal ansehen, ok, mit etwas Abstand. Die Wiederholung zwei Stunden später war mir dann aber doch etwas zu früh…

Ach ja, ehe ich es wieder vergesse: ein Riesenkompliment an die Tontechnik im Saal: von der ersten bis zur letzten Sekunde kristallklarer Sound, laut genug aber kein bißchen zu laut. Das hätte man gerne überall so. Außer bei Rock meets Classic, das muss laut!





Donnerstag, 27. Juni 2024

Gewinnen und verlieren

 Nein, wir haben kein Spielcasino (mehr) an Bord. Selbst Bingo, auf jedem Schiff sonst für kleine Geldbeträge mit entsprechender Gewinnmöglichkeit, gibt es hier nur just vor fun. Aber ich lenke ab. Neben der guten Nachricht gibt es leider auch eine weniger gute: Mein Ausflug von Honfleur nach Paris wurde wegen Mangel an Beteiligung abgesagt. Sch…ade. Andererseits stimmt jetzt die Kalkulation wieder. So viel zu gestern.

St. Malo, kühler Wind, etwas bewegte See. Unser Schiff muss für drei Tage an die Kette. Nein, es wurde nicht straffällig, aber wir müssen auf Reede liegen, weil der Hafen zu klein für uns ist. Bei der Kette handelt es sich natürlich um die Ankerkette. An Land geht es nur mit den kleinen Tenderbooten, und tausend Leute geteilt durch sechzig Leute geteilt durch vier Boote, hin und her eine gute halbe Stunde, mit ein- und aussteigen am Schiff nochmal zwanzig Minuten, eine Stunde Verzögerung, bis es überhaupt losgeht, das dauert - mir jedenfalls zu lange. Ich beschließe, an Bord zu bleiben. St. Malo interessiert mich ohnehin nicht sonderlich. Dennoch - man hat hier den größten Tidenhub Europas (bis zu 12m), einen historischen Stadtkern, der bei Flut von drei Seiten vom Meer umspült ist, und in der Flussmündung der Rance liegt seit 1966 das weltweit erste und bis 2011 größte Gezeitenkraftwerk der Welt.

Ich dagegen verbringe einen schönen ruhigen Nachmittag an Bord und studiere das Abendprogramm. Als Höhepunkt wird heute ein Schlagerabend angepriesen. Schlagerabend? Deutsche Schlager? Inszeniert von einer amerikanischen Company und dargeboten von englischen Muttersprachlern? Kann das gut gehen?

Ich gehe erst einmal zum Abendessen und habe heute das Pech, nur mitten im Restaurant einen Tisch zu bekommen, auf der einen Seite ein altes Ehepaar, dessen schlechtere Hälfte wohl einmal Lehrer gewesen sein muss, denn man versteht ihn - obwohl er leise spricht, also angemessen - zwei Tische weit, und er sondert ständig irgendwelches Wissen ab, sinnvoll und auch weniger und bar jeder Rücksicht, ob seine bessere Hälfte interessiert oder auch nur überhaupt zuhört.

Auf der anderen Seite sitzen drei oder vier ältere Damen, Hausfrauen, so dumm wie laut, und als eine wichtige Durchsage vom KD über die Lautsprecher kommt, geben sie sich alle Mühe, diese zu übertönen. Und morgen wissen sie wieder von nichts und wundern sich, dass wir immer noch vor St. Malo liegen, denn: Aufgrund des zunehmenden Wellengangs fahren wir heute Nacht nicht zur Kanalinsel Guernsey. Hinfahren wäre kein Problem, aber tendern (auch dort müsste man das) kann man bei 2m Wellenhöhe nicht, schon gar nicht mit einer großen Anzahl von Hundertjährigen. Also bleiben wir hier, und fahren erst morgen nachmittag los, dann direkt zur Kanalinsel Jersey, die unter uns gesagt, das gleiche Problem haben könnte, denn auch da muss getendert werden. Es bleibt spannend.

Zum Abschluss seiner schwer verständlichen Ansprache preist der KD nochmals die Schlagershow heute Abend an. 

Ich bin hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Neugierde…





Mittwoch, 26. Juni 2024

Sommertag

 Und schon sind wir da, pünktlich wie die Bahn. Also, in Japan. Laut ist es, und während ich mir noch die Augen reibe, fährt an meinem Balkon ein riesiges gelbes Monster vorbei. Das sieht man im 9. Stock auch nicht alle Tage. Bei dem Monster handelt es sich um einen mobilen Hafenkran, der sich über einen längeren Zeitraum bemüht, eine Gangway an das Schiff zu hängen, unterstützt von zwei kleinen Männern, die an einem Seil ziehen. Falls ihr jemals im Fernsehen gesehen habt, wie im hamburger Miniatur-Wunderland die Brücke zwischen den beiden Gebäuden montiert wurde: ungefähr so. Aber viel, viel weniger professionell. Schließlich hängt die Gangway, aber nicht gut. Es braucht einen zweiten Versuch. Das scheint in Frankreich normal zu sein.

Im gestrigen Tagesprogramm stand, dass im Hafen von Brest für Touristen so überhaupt nichts geboten ist, und man deswegen für nicht ganz so viel Geld einen Shuttlebus ins Stadtzentrum anbietet. Es ist auch nicht ganz so weit diesmal. Zugegeben - aufgrund der Erfahrungen in Port Medoc überlege ich etwas länger, bestelle ich dann doch ein Ticket. Schließlich habe ich viel Geld gespart, weil ich einen Ausflug auf Jersey wollte, der aber ausgebucht ist, und ich es deswegen nur auf die Warteliste geschafft hatte. Das heißt, 95€ gespart, das reicht für einige teure Shuttlebusse. Aber zurück nach Brest:

Dass den Touristen im Hafen keine Attraktionen geboten werden, kann ich so nicht bestätigen. Allein für die Aktion mit der Gangway könnten sie Eintritt nehmen, zumindest bei den Männern. 



Außerdem gibt es auf der Pier ein paar kleine Verkaufsbuden, die liebevoll dekoriert die nötigsten Souvenirs bereit halten, auch ein paar Kühlschrankmagneten.  So gesehen könnte ich wieder an Bord gehen, aber ich habe das Busticket nun einmal, und schon geht es los. Bereits nach wenigen Minuten ist aussteigen angesagt, neben einem kleinen Park mit sehr schönem Blick auf die Festung und die berühmte Hubbrücke. Eine nette Französin erwartet uns, um in sehr gutem Englisch die verschiedenen Wege zu erklären. Viele meiner Mitreisenden haben auch Stadtpläne, deren Ausgabe ich wohl verpasst habe. Aber wozu auch, wir sind in der EU, und das iPhone weist gerne den Weg, wo es nötig sein sollte. Hier ist es das nicht, der Weg zum Zentrum ist 



unkompliziert und leicht erklärt. Die Sonne scheint, sogar heftig, mit 26°C, so dass es sich empfiehlt, lieber die Schattenseite des Lebens - ok, der Straße - aufzusuchen.

Im Zentrum gibt es viele tolle Geschäfte wie auch in anderen Großstädten, gut gemischt mit vielen sehr französischen in allen Größen. Es ist schön sauber und fußgängerfreundlich hier, und ein Stadtbummel macht Spaß. Leider ist nur ein einziges Souvenirgeschäft am Platz, wo ich immerhin einen sehr schönen Kühlschrankmagneten finde. 



Ach ja, das Sammeln von Kühlschrankmagneten. Das gehört zu den wenigen Dingen, wo ich absolut mainstream bin. Vor ein paar Wochen hatte mir mein Kühlschrank schon Vorwürfe gemacht wegen den Mengen die an ihm hängen, dabei reisse ich mich schon zusammen: Waren es früher gelegentlich einmal ein halbes Dutzend von ein und demselben Ort, habe ich mich heute schon so weit eingeschränkt, dass es pro Ort nur noch einen gibt. Und wenn ich schon einmal dort war und es bereits einen gibt: gar keinen.

Die Rechnung dieser Reise sieht so aus: Dreizehn Häfen, abzüglich Porto, A Coruña und Guernsey - bleiben zehn. Die gute Nachricht (für meinen Kühlschrank) ist: nach der halben Reise habe ich erst zwei. Aber es wird schlimmer, ich schwöre!

Schlimmer wird es auch mit der Hitze, weswegen das Dach über unserem Pooldeck ein gutes Stück offen steht. Trotzdem ist es sehr warm hier.

Während des Nachmittags wird die Aussage, hier sei für Touristen nichts geboten, nochmals Lügen gestraft: Ein zehnköpfiger Männerchor singt zu Gitarre, Akkordeon und ordentlich Verstärkeranlage die französische Seemanslieder-Hitparade rauf und runter, in Spielfilmlänge. Es gibt sogar ordentlich Applaus dafür, von den Mitreisenden, die so wie ich einen Steuerbordbalkon haben, und eigentlich Mittagsschlaf halten wollten.

Pünktlich um 19.30 Uhr legen wir ab. Offenbar war die Demontage der Gangway nicht so schwierig, oder man hat rechtzeitig angefangen. Da wir mit (noch) offenem Dach fahren, ändert sich die brütende Hitze fast schlagartig zu angenehm milder Seeluft. Herrlich!



Was ich noch nachschieben möchte: Als ich gestern Abend auf meine Kabine komme, liegen auf dem Bett: 1. Das Tagesprogramm für Brest (das ist immer so), 2. das Busticket für heute (das sollte auch so sein) und 3., ratet ihr’s? Kalkulation beim Teufel - das Ausflugsticket für Jersey. Ich freue mich trotzdem!


Dienstag, 25. Juni 2024

Seetag

 


Wenn ihr schon länger bei mir mitlest, werdet Ihr Euch vielleicht wundern, warum der Seetag keine Nummer hat. Braucht er auch nicht, denn auf dieser recht ambitionierten Reise mit 13 Häfen an 15 Tagen gibt es nur den einen, und ich bin schon sehr gespannt, wie wimmelig es auf dem Schiff ist, wenn wirklich alle da sind. Bis jetzt ist alles ruhig. Das Schiff tuckert mit nur 8 Knoten über die Biskaya, die ausnahmsweise glatt ist wie der Dutzendteich, und ich gehe ausgiebig frühstücken. Ja, ich! Sogar der Kellner ist höchst überrascht, mich zu so früher Stunde zu sehen. 

Weil das Wetter so schön, die See so ruhig und sowieso nichts los ist, schraube ich meine insta auf den 3-m-Selfiestick und drehe ein paar Wow-Schüsse: eine Fahrt durch das Netz vom Sportplatz, einen Rundblick fast auf Schornsteinhöhe, einen Schwenk in den Innenpool hinein, einen weiteren aus dem Außenpool heraus, und während ich die Kamera abtrockne überlege ich, wo ich jetzt noch filmen könnte an diesem ereignislosen Tag.

Genau in diesem Moment gibt es an Bord einen medizinischen Notfall. Normalerweise kein Problem, der Doc macht das nötigste, der Krankenwagen wird gerufen und nimmt den Patienten mit, gut ist. Es passt zu Murphys Gesetz,  dass der bisher. erste (und hoffentlich einzige) Notfall ausgerechnet heute, am Seetag eintritt. Kursänderung Richtung Land, hinten Deck 10 räumen, Deck 11 sicherheitshalber auch, und dann auch noch Deck 12, das dichtgedrängt voller kamerabehängter sensationsgeiler Gaffer steht. Erschreckend, dass wir so etwas an Bord haben. Und dass diese … sich einen Dreck um das mehrfach ausgesprochene Foto- und Filmverbot.

Nach einer halben Stunde erscheint die französische Küstenwache, braucht zwei - Anflüge (das letzte Mal waren es zwei Hubschrauber, weil beim ersten die Winde kaputt war), nehmen den Notfall mit, und alles geht wieder seinen Gang.

Gegen Abend gibt es im Theater (das hier Hollywood Show Lounge heißt) ein Treffen der Nicko Cruise Club Mitglieder. Das ist so ein kostenloses Abo, wo man mit jeder Fahrt Punkte sammelt und über die Jahre diverse Rabatte ergattern kann. Gefühlt ist das halbe Schiff hier, tatsächlich müssen es weniger sein, denn so viele Plätze hat die Show Lounge nicht.

Die „Club Queen“ (meine Erfindung) ist übrigens gerade auf ihrer 12. Kreuzfahrt hier an Bord. Ganz schöne Leistung, wenn man bedenkt, dass das Schiff erst seit vier Jahren für Nicko fährt.

Die Veranstaltung ist kurz und fröhlich, der Kreuzfahrtdirektor kommt aus Wien und hat als Komiker auf dem Schiff angefangen. Beides merkt man ihm an.

Den Schluss macht eine junge Sängerin aus England. Recht hübsch, etwas curvy, also 90-60-90, sondern mehr 90-70-100, und ich habe ein wenig Angst, dass ihr Abendkleid aufplatzt. Sie singt zwei Hollywood-Songs, ca. dreimal so alt wie sie selbst, und dann noch etwas von Abba. Da bin ich empfindlich. Aber obwohl ihre Stimmfärbung deutlich anders ist als die von Agnetha Feldskog, meistert sie den Song großartig. Was es doch ausmacht, wenn man ein paar zu hohe Töne geringfügig umarrangiert!



Auf diesem Schiff kann man zu Abend essen, so lange die Restaurants geöffnet haben. Es wird aber empfohlen, um sechs oder um acht zu kommen, um reibungslosen Service zu erleichtern. Was natürlich Quatsch ist. Der Hintergrund sind die abendlichen Shows, die immer zweimal gespielt werden: 18:30 und 20:30 Uhr. Und das ist der Hintergrund: früh essen, spät in die Show oder umgekehrt. Ich selbst gehe ja nie in diese ollen, langweiligen und unprofessionellen Shows, aber als der KD heute Abend durchsagt, dass im Theater gähnende Leere herrscht (er drückt das positiver aus) gehe ich doch mal hin. Thema: Hollywood forever, gezeigt werden kurze Musikszenen aus meinen Lieblingsfilmen der 80er: Dirty Dancing, Footloose, Fame, Flashdance, was auch immer. Das Ensemble besteht aus je zwei Sängern beiderlei Geschlechts, vier Tänzerinnen, und einer sehr netten sympathischen australischen Tuchartistin sowie einem weiteren Artisten.

Die Show ist ein wahres Feuerwerk aus tollen Gesangs- und Tanznummern, und ich finde es sehr, schade, als sie vorbei ist. Mal sehen, was die nächsten Abende noch bieten.

Wenn Ihr Euch vielleicht fragt, warum die Show so gut war: Sagt Euch der Name Jean Ann Ryan Productions etwas? Nein? Hat es mir früher auch nicht. Aber diese Gesellschaft ist eine der weltweit führenden auf dem Gebiet Musical und Stageshows und produziert normalerweise die allergrößten Broadway Shows. Und hier an Bord auch kleinere. Echt super gemacht.

Wer es nicht weiß: Eine Tuchartistin ist ein gut durchtrainiertes Mädchen, dass sich an langen Tüchern, die von der Decke hängen hoch und wieder runter wickelt und manchmal spektakulär fallen lässt. Und woher ich weiß, dass sie nett ist? Ganz einfach - sie hat mich in Lissabon eingecheckt. 

Und so endet unser Seetag. Morgen sind wir in Brest. Das liegt am nordwestlichsten Zipfel von Frankreich, sozusagen am Ende der Biskaya.





Montag, 24. Juni 2024

Frongreich, Frongreich


Wir liegen in Port Médoc, besser gesagt, dem Port von Port Médoc, und in zwei Dingen hatte unser Kreuzfahrtdirektor vollkommen Recht behalten: Die Sonne scheint mit sommerlichen 24°C, und an unserer Anlegestelle ist nichts geboten. Gar nichts. Überhaupt nichts. 

Wenigstens die Männer, die das Schiff festbinden müssen, waren da. Hoffentlich kommen sie heute Abend wieder. Und weil so ganz und gar und überhaupt nichts los ist,  konnten all die vielen Individualtouristen, die keinen teuren Ausflug in das 140km entfernte Bordeaux. gebucht haben, einen sehr teuren Shuttlebus in das nur 8km entfernte Sulac-sur-mer buchen. 


Zwar kann man für einen Pauschalpreis den ganzen Tag hin und her fahren (was wenig Sinn macht), aber was mehr doof ist: Wir fahren erst gegen Mitternacht los, was ein leckeres französisches Abendessen in dem netten kleinen Küstenort erlauben würde, aber der Bus stellt seinen Betrieb schon um 17.00 Uhr ein. Dann geht nur noch Taxi. Morgen ist Seetag, da haben die Gäste nichts zu tun, und ich freue mich auf die lange Beschwerdeschlange an der Rezeption. Die Rezeptionisten wohl eher nicht…

Ich bin auch einer von denen, die ein teures Busticket haben, fand aber den kurzen Besuch in dem niedlichen kleinen Ferienort ganz nett und kehre mit dem zweiten Magneten dieser Reise zum Mittagessen auf das Schiff zurück.

Nach ein paar Stunden relaxen auf meinem Balkon, der inzwischen zum Glück im Schatten liegt, steht das Alleinreisendentreffen in unserem Nightclub „The Dome“ an. In der Regel ist so etwas eine unwichtige, dröge, ungeliebte Nebenveranstaltung im Kielraum (ok, ich übertreibe, oder unter, wegen dem Kielraum), voller alter Damen, die nur wegen dem einfachsten Gratis-Sekt gekommen sind, moderiert von den unerfahrensten und häufig auch untalentiertesten Praktikantinnen, oder, falls nicht vorhanden, auch einmal von den adäquaten männlichen Kollegen. Sobald die schlecht eingeschenkten Gläser ausgetrunken sind, machen sich die ersten Oldies wieder vom Acker, und gut ist.

Nicht so hier. Zehn Minuten vor Beginn gibt es im ganzen Schiff eine Ansage und ausdrückliche Einladung zum Alleinreisendentreffen, und ich beschließe, dann doch mal hin zu gehen, was sich als gute Idee zeigt.

Musste ich auf all den anderen Schiffen erst mühevoll nach der dunklen Ecke suchen, wo das Treffen stattfinden sollte, steht hier am Eingang die gesamte Hotelprominenz Spalier: Direktor, Barmanager, Chefhostess, Chef des Housekeepings und der Kreuzfahrtdirektor selbst. Eine ganze Horde von Servicebeauftragten verteil die sehr großen Gläser mit sehr gutem Sekt und - auf Wunsch - Alternativen und gießt auch ständig nach, wenn gewünscht. Das Management wird vorgestellt, und verteilt sich anschließend zwischen den ganzen alten Damen, wenigen alten Männern und dem dicken Mann, um Gespräche in ganz zu bringen. Aber das ist völlig unnötig, denn selbst wenn die meisten Gäste hier den Mumien bei Phoenix ähneln, ich habe bisher nur offene Mitreisende erlebt, was sehr angenehm ist. 

Ich sitze an einem Tisch mit drei Damen aus Hamburg, alt, aber reiselustig und noch immer am Zahn der Zeit. Fast bedauere ich es, als sie zum Abendessen gehen. Oder auch nicht, denn ich habe auch Hunger.


Sonntag, 23. Juni 2024

Nix los


 Bilbao, schon wieder Regen, die Frisur hängt runter. Wir haben als Stargast Tim Frühling an Bord, Wettermoderator in hr und ARD (nicht, dass ich je von ihm gehört oder gesehen hätte). Ich fürchte, der kann sich jetzt so langsam was anhören. Deswegen läuft er wohl auch ständig mit einem Bodyguard herum. Späßle - das halbe Hemd in seinem Schatten taugt nur als Berater und sorgt dafür, dass er sich auf dem Schiff nicht verläuft. Schutz braucht er sicher nicht, ich habe noch nie einen Fernsehmenschen mit einer so negativen Ausstrahlung gesehen, wenn er von Publikum umgeben ist. Wahrscheinlich, weil ihn keiner kennt. Und weil das Wetter so schlecht ist.

Obwohl zu meiner Kabinenausstattung auch zwei Regenschirme gehören, beschließe ich, heute einen Ruhetag auf dem Schiff einzulegen, umgeben von lauter Fussballverrückten, die dem heutigen Spiel entgegen fiebern. Ich wünsche allen viel Erfolg.

Der große Preis von Barcelona. den ich leider nicht verfolgen konnte, ist jedenfalls zu meiner Zufriedenheit ausgegangen: wieder einmal war das holländisch pilotierte Limonadenauto siegreich. Das muss man ja auch einmal sagen dürfen.


Samstag, 22. Juni 2024

Gewohnheit

 


Nach einer (seegangsmäßig) noch ruhigeren Nacht als der zuvor habe ich das morgendliche Wettrennen gegen den Kreuzfahrtdirektor gewonnen. Obwohl er schon um 8.20 losbrüllt, bin ich bereits eine Viertelstunde auf und überlege mangels eines besseren Plans, heute mal frühstücken zu gehen.


Der Kaffee ist scheußlich, der Service großartig (wie bisher immer auf diesem Schiff), und die Unterhaltung könnte von Loriot sein. Gespräch am Nebentisch:

Er, zu einem Tischnachbarn: Jetzt muss ich den Kaffee schwarz trinken, weil meine Frau die ganze Milch für ihr Müsli verbraucht hat!

Sie: du kannst doch noch welche bestellen!

er: alles hast Du verbraucht! Schon wieder!

Tischnachbar: sie können meine haben, ich trinke keine

er: nein, jetzt trinke ich meinen Kaffe schwarz! Mit Zucker!

sie: du nimmst doch nie Zucker!

er: aber schwarz schmeckt er mir nicht!

sie: mit Zucker aber auch nicht

er: daran bist nur du schuld!


Die Diskussion geht noch länger. Ihr müsst sie euch mit dem nörgelnden Tonfall alter Leute vorstellen, und mit dem Wissen, dass der Kaffee sowieso nicht schmeckt, auch nicht mit Milch und Zucker. Der lösliche auf der Kabine schmeckt erstaunlicherweise deutlich besser. 



Etwas später, Location: eine öffentliche Toilette nahe dem Restaurant, zwei Pissoirs von denen eins kaputt, das andere aber frei ist, eine besetzte Kabine, und eine kleine, sich stetig erweiternde Warteschlange alter Männer. Ich frage mich, ob man die Männerwelt, selbst die ältere, inzwischen so zu Sitzpinklern umerzogen hat, dass sie nicht einmal mehr ein Pissoir benutzen? Nein, das war noch nicht der Gag dieses Abschnitts, der kommt jetzt: Als die Tür aufgeht und der nächste alte Mann den Raum betritt, hört man den Gießkannentenor der Frau vom Frühstück laut rufen „Berte! Bist Du noch da?“ und bevor die Tür zufällt, kommt aus der besetzten Kabine in einem hohlen, etwas gequetscht klingenden Tonfall: „ja, hier, ich lebe noch“. Wumm, ist die Tür zu. Aus Höflichkeit lache ich nur nach innen, aber tatsächlich zerreißt es mich fast. Der Tag fängt ja gut an! Bis auf das Wetter. Wir liegen in einem tristen Industriehafen, und ich bleibe einfach an Bord.

Eigentlich wollte ich Euch noch etwas über das Schiff erzählen, aber das mache ich dann - Späßle, heute, zumindest ansatzweise. 

Das Schiff wurde 1993 als Luxusschiff für die Holland-America-Line gebaut und hat seitdem mehrfach den Besitzer gewechselt, jedesmal mit aufwendigen Umbauten, ohne aber den eher 70-er Jahre Charme zu verlieren. Mit 220m (also 0,66 Schiffslängen) ist sie etwas kürzer als die Artania, aber 2m breiter und 3 Decks höher, hat also eine eher pummelige Figur, so wie ich. Betrieben wird sie von Nicko Cruises, den man eher als Spezialist für Flusskreuzfahrten kennt. Die Vasco da Gama ist deren einziges Hochseeschiff gegenüber von mehr als zwanzig Schiffen für Flusskreuzfahrten.

Obwohl für deutlich mehr zugelassen, werden nur Kabinen für 1.000 Passagiere vergeben, was allzu heftiges Gewimmel vermeidet. Trotz der niedrigen Passagierzahl gibt es drei Bedien-, ein Buffet- und ein Imbissrestaurant mit jeweils eigenen 



Speisekarten, dazu ein Grillrestaurant gegen günstigen Aufpreis. Außerdem haben wir - wenn ich richtig gezählt habe - sieben Bars, jede in einem eigenen Stil, aber leider fast alle ohne Barhocker. Barbaras Rhabarberbar ist nicht dabei, und die hieße hier sicher auch Barbara’s Rhubarb Bar, denn die englischen Namen für alles hat man aus der Zeit von Holland-America und später P&O Australia behalten. deswegen wohne ich auch auf dem Verandah-Deck (kein Dreckfuhler!) 




in einer Kabine, die mit ihren gediegenen Holzmöbeln, den tapezierten Wänden und dem großen Ledersofa eher einem Chefbüro aus den Siebzigern ähnelt. Einen Balkon gibt es auch, so groß, dass ihn andere Companies als Veranda (ohne „H“) vermarkten würden, und - so etwas habe ich noch auf keinem Nicht-Luxus-Schiff gesehen, also noch nie - in meinem Bad steht eine Whirlpool-Badewanne. Unfassbar!

Ansonsten findet man auf diesem Schiff einen großen Fitnessraum, ein richtig großes Theater, 



zwei Pooldecks, von denen eines ein bewegliches Dach hat, 




ein Kino, wie ihr schon wisst einen Spa, vermutlich auch Friseur und Nagelstudio, ein kleines Einkaufszentrum mit teuren Sachen, die man nicht braucht, und über 500 Besatzungsmitglieder, von denen einen viele - also diejenigen, die direkt am Gast sind - unfassbar verwöhnen. Also, ich bin ja schon verwöhnt, aber was hier geboten wird, toppt alles bisher da gewesene.

Bevor ihr einschlaft noch ein Schlusswort zur Optik: Die öffentlichen Bereiche bestechen durch viel poliertes Metall, schöne saubere Polster und Teppiche, und echtes Teakholz in den Außenbereichen. Die Deko - nun, da sieht es aus, als hätten sich Tine Wittler und Eva Brenner eine Riesenbattle geliefert. Zum Glück haben sie vor den Kabinen halt gemacht.

Meine persönlichen Highlights sind die Möpse der Rezeption…nein, verhaspelt, die Möpse im Rezeptionsbereich 



und die Lampenfüße im Captain’s Club. 




Die Delphine am Pool dagegen finde ich nicht so prickelnd. Die Artania hat im Atrium auch so eine häßliche Plastik, vergleicht mal selbst:





Vasco da Gama










      MS Artania

Abenteuer Bahn

  Als mir heute morgen, im Bett, ganz spontan dieser Titel eingefallen ist, wusste ich natürlich noch nichts vom heutigen Tag. Aber ganz von...