Der Tag beginnt, die Sonne scheint, und während ihr noch mit Nachtfrösten kämpft, wird es hier jeden Tag wärmer, kein Wunder, denn wir befinden uns inzwischen auf der Höhe des Senegal. Nur die teilweise etwas böigen Winde kommen aus dem Norden und sind recht frisch. Ehrlich, die könntet Ihr auch behalten. Wellen haben wir auch, aber anfängertauglich: viele und niedrig.
Es ist der dritte Tag ohne iPhone, und ich habe eine neue Idee: An der Rezeption werden verschiedene Dinge verliehen, die man aus Sicherheitsgründen nicht aus dem eigenen Haushalt mitbringen darf, zum Beispiel Verlängerungskabel oder Wasserkocher. Das kann ganz schön lustig sein, wie mir Harry erzählt hat. Ihm haben irgendwie 2m Stromleitung gefehlt, woraufhin man ihm eine 50-m-Kabeltrommel gebracht hat, was der im gemütlichen homing-Stil eingerichteten Kabine ein leichtes Baustellenflair verpasst hat. Und ich möchte gar nicht wissen, wie die Leihgeräte zur Teebereitung aussehen. Alle, die mir bisher an Bord begegnet sind (an den verschiedenen Buffets), hatten das Volumen einer mittleren Mülltonne. Aber ich verplaudere mich, geht es doch um ein schnödes Handy-Ladekabel. Als ich die Rezeption betrete, sehen mich zwei Paar Jungmädchen-Augen erwartungsvoll an. Man merkt sofort, dass die beiden jungen Damen nicht überbeschäftigt sind. Ich entscheide mich für die Rothaarige und bekomme zur Antwort, dass man leider keine Handy-Ladegeräte verleihen kann. Das leuchtet mir ein, weil die ja nicht verboten sind und sie jeder Gast selber mitbringt, mein Problem löst es aber nicht. Der zweite Satz jedoch lautet, wenn man bereit ist, sein Handy eine Weile an der Rezeption zu lassen, könnte es da geladen werden. Wie ich gehofft hatte: gehen sie an die Rezeption, da werden sie geholfen.
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