Man glaubt es kaum: diese Seereise ist wirklich lang, zumindest für eine Urlaubsreise, und doch sagen alle, dass die Zeit bisher wie im Flug vergangen ist. Und tatsächlich haben wir heute schon unsere letzte Station erreicht, die kanarische Insel Teneriffa. Ab heute Abend soll es dann ohne weitere Unterbrechungen zurück nach Bremerhaven gehen. Aber erst einmal sind wir hier, bei herrlichem Sonnenschein, sowie angenehmen Temperaturen und begrüßen die eben einlaufende MSC Fantasia, die auch gleich ihre Passagiere auf Teneriffa ergießen wird, und zwar mindestens 1000 mehr als wir sie dabei haben. Dazu kommt, dass auf beiden Schiffen teilweise Crewwechsel stattfindet, und so den ganzen Tag mit heftigem Männlein- (und Weiblein)-laufen zu rechnen ist.
Als ich dann gegen 10.00 Uhr aus dem Schiff komme, ist es gar nicht so schlimm mit dem traffic. Anscheinend haben die meisten Leute organisierte Ganztages-Ausflüge gebucht und sind längst weg. Und diejenigen, die - wie ich - auch zu Fuss unterwegs sind, stören nicht weiter. Der Weg in die Stadt ist nicht allzu weit: erst läuft man zwei SL weit an einer hohen Schutzmauer entlang, die auf der Rückseite der Pier gebaut ist, und alle 50m ein kleines Geschäft enthält: Souvenirs, Klamotten, Handyzubehör, Süßigkeiten, Zahnbürsten - man merkt, nicht nur wir Touris sind die Zielgruppe, sondern auch die Crews - dann hat man den Hafeneingang erreicht, überquert den Parkplatz, lässt die Marina links linken, überquert eine grünbewachsene Fußgängerbrücke, dann die Avenida Maritima, bleibt dann stehen, bewundert das Monumento a Los Caídos, und wird anschließend länger aufgehalten, weil sich jeder mit dem riesigen Santa-Cruz-Schriftzug fotografieren lassen möchte. Wenige Schritte später ist die Plaza de la Candelaria erreicht, von wo ab es an Cafés, Restaurants und vor allem Geschäften nur so wimmelt. Ebenso reichlich gibt es schöne, mehrarmige Straßenlaternen (daher der Name) sowie große Parkbänke, denen man anmerkt, dass die Spanier etwas kleiner sind als wir. Die Sitzhöhe ist nämlich ungewohnt niedrig, was mich nicht daran hindert, es mir fast eine Stunde lang auf einer Bank bequem zu machen und das Stadtleben an mir vorbei ziehen zu lassen. Es macht Spaß, die Leute zu beobachten: große, kleine, alte, junge, darunter auffallend viele hübsche Frauen, die die Frühlingssonne genießen.
Als es mir langsam zu warm wird, mache ich mich auf den Rückweg zum Schiff, genieße im fast menschenleeren Gosch einen leckeren Grillteller, und relaxe den Rest des Tages, bis wir gegen Mitternacht losfahren.
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