Dienstag, 4. Oktober 2016

Und los geht's

Es ist ein kühler, regnerischer Oktobermorgen, vielleicht fünfzehn Grad. Trotzdem packe ich meine Jacke in den noch ziehmlich leeren Koffer und habe damit die erste gute Idee an diesem Tag, denn das Flughafengebäude mit dem schönen Namen Albrecht Dürer ist gut geheizt. Damit haben die meisten Reisenden zwar gerechnet, was sie aber nicht daran gehindert hat, mit Pullover und Outdoorjacke zu erscheinen. Und zu schwitzen. Was mir diesmal auf der Anreise erspart bleibt. Denke ich jedenfalls. Und zunächst einmal habe ich damit recht. 
Pünktlich geht es ans einsteigen, vor mir eine vierköpfige, italienische Familie mit zwei kleinen, akustisch sehr temperamentvollen Kindern. Es stellt sich heraus, dass die vier getrennt sitzen sollen: drei in der 27. Reihe, und einer sehr weit vorn. Ich sitze auch in der 27. Reihe, und biete daher einen Platztausch an. Die italienische Familie ist froh, dass sie zusammen sitzen kann, und ich auch. So etwas nennt man win-win-Situation.
Auf Mallorca wird gerade umgebaut, das Flugzeug dockt pünktlich an einem ganz neuen Rüssel an, bis zur Gepäckausgabe ist es gefühlt mindestens ein Kilometer zu Fuß. Auf der Insel haben wir 28 Grad, und die Klimatisierung hält sich in Grenzen, und zwar ziehmlich hohen. Das war es dann mit cooler Anreise, aber Hauptsache, der Koffer ist wieder da, geschlossen und vollständig, denn das schafft auch nicht jeder. 
Die Busse vom Flughafen zum Schiff fahren oft und werden nicht ganz gefüllt, was den Mitarbeitern beim Check-In weniger Gäste gleichzeitig auf die Schalter spült, und mehr Zeit für eine individuelle Begrüßung lässt. In meinem Fall geschieht dies durch eine junge Osteuropäerin mit einem derart kompliziert geschriebenen Namen,  dass ich froh bin, sie nicht ansagen zu müssen.



"Mein Herr, Hard Rock" trompetet sie mir entgegen, unterstützt vom Rockergruß, der Faust mit ausgestrecktem Zeige- und kleinem Finger. Wie kommt die nur auf sowas? Ok, meine Haare sind ziehmlich lang, mein Bart unrasiert, und ich mache ein freundliches Gesicht. Reicht das schon? Nein, aber ich trage gerade ein Hard Rock Cafe - T-Shirt, das war es also. Nach den Formalitäten erzählt sie mir noch schnell, wo auf dem Schiff sie arbeitet, dann sind wir durch.

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